MXR M77 Custom Badass Modified O.D

Das Pedal klingt prima, sowohl vor einem clean eingestellten, als auch vor einem angezerrten Röhrenamp. Durch die vielen Regelmöglichkeiten (und den Bump-Button für mehr Bums) sind recht unterschiedliche, immer aber organisch klingende Sounds möglich, das Rauschen hält sich für einen Overdrive dabei sehr in Grenzen (selbst bei vollem Gain kaum wahrnehmbar). Allerdings sind die Gainreserven auch eher begrenzt; selbst mit Humbuckern lässt sich kein komprimierter moderner Highgain-Leadsound hinkriegen - aber schließlich ist das ja auch ein OVERDRIVE und kein DISTORTION.

Dafür reagiert der Badass Modified O.D. gut auf das Volumepoti der Gitarre und arbeitet auch mit anderen Zerrern gut zusammen, z.B. mit dem Badass '78 Distortion. So lassen sich durch einen vor- oder (noch besser) nachgeschalteten Zerrer auch bei niedrigeren Gain-Einstellungen am O.D. dann hohe Verzerrungsgrade erzielen - und man hat so quasi einen 3-Kanal-Amp.

Alles in allem sind dem Goldkehlchen einigermaßen authentische Tubeamp-Sounds zu entlocken, die nie langweilig wirken, allerdings immer sehr mittig klingen, insbesondere wenn man den 100 Hz Regler nach rechts bemüht. Das ist schon etwas gewöhnungsbedürftig, aber wer das mag, ist hier im wahrsten Sinne "goldrichtig". Bluesige, mittig-volle und schon fast etwas dumpfe Bonamassa-Sounds schafft man damit z.B. ganz gut, schärfere, höhenlastigere Gary-Moore Sounds leider nicht.
Dennoch: Ein echt gelungener Soundformer, der zudem die Charateristik von Amp und Gitarre nicht ganz plattbügelt (je nach Einstellung), wie das manche Overdrives und Zerrpedale - auch deutlich teurere - leider tun.

Auch optisch ist dieser Overdrive ein Leckerbissen - das gebürstete, messingfarbene Gehäuse wirkt auf dem Effektboard wie ein kleiner Goldbarren.

Vielleicht auch darum gilt: Nicht gerade billig, aber für Rock- und Bluesrock-Mucker garantiert eine gute Geldanlage.

Die durchdachte Klangregelung macht den M77 zu einem sehr vielseitigen Overdrive, der auch bei extremen Einstellungen immer noch transparent klingt. Den Charakter der Verzerrung würde ich als "smooth & tight" einstufen, sehr natürlich!
Auch vor meinem cleanen Fender Twin macht das goldene Kästchen eine gute Figur, was nicht selbstverständlich ist, viele ODs brauchen eine angezerrte Vorstufe um ihr Potenzial zu entfalten.
Besonders gut gefällt mir der aktive Tonregler, klingt auch jenseits von 12h brauchbar.
Der 100Hz-Regler kann den Sound sehr breit machen ohne zu mulmen, er gibt die durch die Verzerrung verlorenen Bässe zurück.
Der "Bump" beeinflusst den Bereich der beiden anderen Regler kaum, man kann also Bässe und Höhen vorwählen und dann den Tiefmittenanteil wählen.
Alles in allem: klare Kaufempfehlung!

Ich habe mir das Pedal als relativer Anfänger gekauft und spiele es meistens in Kombination mit einem HB TUBE15 Amplifier (sowie einer HB Fusion-T, HB SC-II Custom LP, Ibanez GRG121 und Chapman ML3 Modern).

Das Pedal harmoniert sehr gut mit dem AMP, welcher einen sehr neutralen Röhren-Clean-Sound ausgibt: Das MXR entfaltet hier sein volles Potential, da selbst kleinste Änderungen einen klanglichen Unterschied bewirkt. Das Pedal kann mit niedrigem Gain auch sehr gut als Clean-Boost genutzt werden. Mit Gain und dem fast-immer eingeschalteten "Bump"-Schalter hat es aber auch ordentlich Zerre, ohne matschig zu werden. Gerade in Kombination mit einer Chapman ML3 Modern, welche einen tighten, high-output, Metal-Sound besitzt, ist das Pedal ein absoluter Traum!

Klare Kaufempfehlung (gerade als Anfänger, bei einem halbwegs guten Amp)!

Als 3-Mann-Alternative-Combo benötigen wir, wenn der Gitarrist soliert, natürlich eine Rhytmus-Gitarre. Diese emuliere ich mit dem Bass durch Powerchords in höheren Lagen und - dem Bad Ass OD. dank 100 Hz Regler kann man die unteren Mitten gut andicken und der Zerrgrad reicht für 8-tel Flächen mehr als aus. Negativ ist die Einstellung des Sounds, weil der 100-Hz-Regler den Klang je nach Stellung des "normalen" Klangreglers unetrschiedlich beeinflusst. besonders eklatant fällt der Effekt auf, wwenn dei Höhen stärker (9-Uhr Stellung) gedämpft werden. Dann kann der Klang leicht ins topfige kippen. Hier ist sehr viel Fingerspitzengefühl bei der Bedienung erforderlich.

Ich hab noch nie einen Erfahrungsbericht über ein Effektgerät geschrieben,
aber ich hab schon viele Pedale ausprobiert und besessen seit den 80ern.

Diesmal ein Notfall: Für eine große Theaterproduktion, ein Stück über Bob Dylan, brauchte ich dringend einen vielseitigen, natürlich und homogen klingenden Verzerrer.

Obwohl ich auf der Bühne hier einen Röhrenamp benütze, hab ich bisher fast immer Transistoramps gespielt. Ich hab nie mit Röhrenverzerrung gearbeitet. sowas muss man auch irgendwie lernen, also brauchte ich ein Pedal wie das M77, das die Vorstufe übernimmt.

Das M77 war bei mir liebe auf den ersten Blick. Ausgepackt, angestöpselt und innerhalb von Sekunden überzeugt gewesen. Für mich kann man bei dem M77 keinen schlechten Sound einstellen.
Sorry, sehr emotional, ich weiß, aber ich bin begeistert von dem Teil. Mit meiner Les Paul Custom klingt es irgendwo zwischen Pat Metheny synth und Hendrix.

Ich kombiniere das M77 übrigens unter anderem mit einem Voodoo Vibe und diversen Delays.

Ich hoffe andere sind ähnlich begeistert wie ich.

Klasse OD mit kernigem Sound und saftigen Gain- und Pegelreserven. Habe es vor allem zum "anblasen" meiner Ampzerre benutzt, was mit dem Teil hervorragend geht. Kann mir aber kein Genre vorstellen, in dem sich das Pedal nicht wohlfühlt. Einziger "Haken" ist die Kompression, die unabhängig von der Gaineinstellung des Pedals stets leicht vorhanden ist und einem beim Spielen ein bisschen "hilft".
Könnte für einen sehr dynamischen Blues-Gitarristen etwas zu viel sein - wobei aber gerade diese Spezies Gitarrist von der sauberen Interaktion der Pedalzerre mit dem Volumepoti begeistert sein könnte.
Als Booster bei Highgain verdichtet der OD den Sound in einem mit dem EQ sehr gut einstellbaren Mittenband. Ohne den "Bump" zu aktivieren ist der Sound sehr transparent und neutral. Die Mittenfrequenzen bleiben eher "offen" im Sound und perkussive Details kommen gut raus. Mit aktiviertem "Bump" geht es dann in smoothere, mittenlastigere Gefilde. Das ist nicht ganz die typische, quäkige "Tubescreamer-Nase" sondern eher ein SD-1 mit Turbo. Man kann dank des EQ auch Djentige oder Fuzzige Sounds aus seinem Amp kitzeln. Alle Settings klingen gut! Verarbeitung ist perfekt. Nur die LED des "Bump" switches hab ich abgeklebt - die war zu hell.
Kaufempfehlung - Ich vermisse meinen!