Ich mache viele Sprachaufnahmen mit dem Neumann TLM 103. Bei manchen Sprechern ist mir das TLM 103 jedoch zu detailreich - vor allem was das Aufnehmen von feinen Mundgeräuschen, Schmatzen und Papierrascheln angeht.
Also wollte ich einmal ausprobieren, ob man diesen Geräuschen mit dem etwas trägeren Impulsverhalten eines Tauchspulenmikrofos von Anfang an entgegenwirken kann.
So habe ich die Mikrofone:
Neumann BCM 705,
Shure SM 7B und
Electrovoice RE-20
miteinander verglichen.
Imagesamt gefiel mir bei den dynamischen Mikrofonen der Klang des Shure SM 7B am besten. Der mitgelieferte Schaumstoffwindschutz hielt Poplaute erstaunlich gut ab. Der Ausgangspegel war mir jedoch zu gering und selbst mit gutem Preamp und/oder Cloudlifter war das Mikrofon für meine Zwecke unbrauchbar.
Den Klang des Neumann BCM 705 empfand ich ebenso als angenehm. Tendenziell etwas dünner und unaufgeregter, aber damit auch ehrlicher als beim Shure SM 7B. Der integrierte Ploppschutz taugt meiner Meinung nach jedoch gar nichts. Der Ausgangspegel ist gut.
Schusslicht war bei meinem Test das Electrovoice RE-20. Der Klang war nicht nach meinem Geschmack. Die Höhenanhebung ist mir bei diesem Mikrofon zu stark.
Mein Fazit:
Vor allem die feinen Mundgeräusche bzw. das Schmatzen werden durch die etwas trägeren dynamischen Mikrofone recht gut minimiert. Das Neumann BCM 705 und das Shure SM 7B klangen für mich ganz passabel. Insgesamt bevorzuge ich aber doch weiterhin den gewohnten Klang des Neumann TLM 103.
Für den Rundfunk- und Podcast-Bereich wären für mich das Neumann BCM 705 und das Shure SM 7B weiterhin eine gute Alternative.