Wir möchten das Mikrofon zur Aufnahme verschiedener Instrumente einsetzen (akustische Gitarren, Sax, Querflöte, Percussion und Gesang), um damit einen Großteil einer CD Produktion selbst zu bestreiten. Natürlich haben wir das Mikro sofort nachdem es geliefert wurde getestet. Im (nicht wirklich fairem) Vergleich mit dem SC 450 der Thomann Hausmarke durften wir voller Freude einen qualitativen Quantensprung zu unseren bisherigen Möglichkeiten feststellen.
Die Auflösung des TLM 102 ist wesentlich höher, der Frequenzgang erscheint deutlich neutraler und das Klangergebnis boxt unserer Meinung nach in einer völlig anderen Liga.
Die Bässe werden straff aber nicht zu hart abgebildet, die Mitten erscheinen irgendwie "aufgeräumt" und überhaupt nicht "quäkig" und die Höhen...tja, sehr präsent aber nicht aufdringlich oder gar harsch.
Testmäßig haben wir Aufnahmen mit Gitarre und Stimme gemacht. Zudem haben wir spaßeshalber zwei unterschiedliche Interfaces benutzt (Presonus Firepod und Fokusrite Saffire 6). Das Ergebnis ist (wie könnte es auch anders sein), dass plötzlich Unterschiede zwischen den Interfaces hörbar wurden, die uns vorher entgangen sind. Dies bedeutet im Grunde, dass das TLM 102 die Möglichkeit bietet beinahe professionelle Aufnahmen diverser Signalquellen zu machen, wenn, ja wenn der Rest der Aufnahmekette, also Mikrofonvorverstärker, Wandler, Regelverstärker usw. ebenfalls professionellen Ansprüchen genügt.
Wir werden noch ein MOTU Interface testen, aber natürlich werden wir mit unseren Sachen keine High End Aufnahmen hinbekommen.
Leute, die ihre Aufnahmen mit Einsteigerzeugs (z.B. von der Firma mit dem "B") bewerkstelligen möchten, werden das Potential des Neumanns nicht wirklich nutzen können. Für diejenigen, die schon recordingmäßig in der Mittelklasse unterwegs sind, oder noch ein wenig investieren wollen/können, ist das TLM 102 eine tolle Erweiterung der Möglichkeiten. Profis mögen wir keinen Rat geben - die haben ohnehin mehr Ahnung als wir.