Ich besitze die MiniNova erst seit wenigen Tagen und habe ihr somit noch lange nicht komplett auf den Zahn fühlen können - daher hier meine ersten Eindrücke.
Bedienung: Typisch Minisynth eben, kleine Tasten (die sich aber vergleichsweise großartig spielen lassen), komplizierte (aber recht intuitive) Menüstruktur zum Soundschrauben, solide Bearbeitungsmatrix ganz rechts auf dem Panel und ein grooooßer Filterknopf (für Filter1-Cutoff) den man auch im Dunkeln mit Sonnenbrille gut findet. Gefällt mir insgesamt gut, wenn man sich nicht an den Minisynth-typischen Abstrichen stört.
Features: Habe mich letztendlich von ähnlichen Produkten (MicroKorg und Konsorten) abgewendet, weil ich mehr Stimmen in der Polyphonie brauchte. Ansonsten kann die MiniNova mit vergleichsweise vielen Features protzen, die alle gut bis sehr gut umgesetzt sind. Allein der Aufbau der Synthengine (siehe Liste oben) und die größtenteils hochwertigen Effekte fördern das kreative Soundschrauben.
Sound: Kann mich der Rezension auf Amazona.de nur anschließen - der Sound ist ein ganz großer Pluspunkt der MiniNova. Sofern man mit Klangsynthese umzugehen weiß, kann man mit ihr richtig zaubern - und das auf so ziemlich allen üblichen Gebieten (siehe dicker Genre/Sound-Drehknopf). An die Freiheit der modularen Welt kommt sie natürlich dennoch nicht ran, möchte sie aber auch gar nicht. Auch der Vocoder kann punkten, zumal das inkludierte Schwanenhalsmikro deutlich etwas hermacht. Im Großen und Ganzen ein eigener und toller Klang, dessen Möglichkeiten aber erst durch eigene Programmierung von Patches mithilfe der extensiven Möglichkeiten komplett entfaltet wird.
Verarbeitung: Hier war ich anfangs ein wenig enttäuscht. Auf den Bildern sieht das Frontpanel immer recht metallisch aus. Keine Spur davon, alles Plastik. Während das möglicherweise der Haltbarkeit zur Last fallen könnte, mindert es den optischen Eindruck zum Glück kaum. So wie es aussieht könnte man das Panel aber bei Bedarf leicht gegen ein selbstgemachtes austauschen. Leider leider leider hat die MiniNova einen Punkt der mir nicht gefällt: Alle Potikappen sitzen recht wacklig, und die Potis bieten unterschiedliche Drehwiderstände. Während man sich an letzteres gewöhnen kann, habe ich trotzdem bei jeder gröberen Benutzung Angst, dass mir da ein ganzer Poti entgegenhüpfen könnte.
Fazit: Trotz der genannten Abstriche handelt es sich bei MiniNova um einen Synth, den ich getrost empfehlen kann. Während Anfänger mit einem übersichtlichen Monosynth beginnen sollten um das Konzept der Klangsynthese anschaulich zu lernen, können alle Fortgeschrittenen und Profis von der MiniNova profitieren. Man sollte sich jedoch vor dem Kauf alle direkten Konkurrenten (beide MicroKorgs u.ä.) ansehen und herausfinden welche Features für einen Priorität haben.