Ortega RCE158SN-NT

Auspacken und staunen, dass man für den Preis ein so hochwertiges Instrument (angeblich handcrafted) bekommen kann. Die Verarbeitung ist tadellos, es ist kein noch so kleiner Mangel festzustellen.

Der schmale Hals kommt meinen Händen, die nicht besonders groß sind, sehr entgegen. Die Kopfplatte ziert das goldene Ortega-Logo, das dezenter und hochwertiger wirkt als ein kompletter Herstellername. An der Oberkante des Griffbretts sind zur Orientierungshilfe vom 3. bis zum 17. Bund kleine Dots eingelegt.

Der Schalllochring ist aus Palisander, eingerahmt von Perlmuttringen. Die Fichtendecke hat sehr enge Jahresringe, was auf eine gute Konsistenz hindeutet. (Fichte ist noch lange nicht gleich Fichte). Mit dem flachen 12-Loch-Steg wird das Auswechseln von Saiten fast zum Kinderspiel. Die Stegeinlage ist nach hinten abgerundet, was für mehr Saitenauflage und weniger Reibungswiderstand sorgt.

Die Saitenlage habe ich mit Hilfe des eingebauten Stahlstabes im 12. Bund bis auf 3 mm herunter bekommen, ohne dass etwas schnarrt oder scheppert. Auf der Rückseite der Gitarre sind zwar entgegen der Abbildung keine Bindings eingelegt, aber das für den Klang nicht maßgebend.

Da die Gitarre vom Konzept und der Bauart her (Tonabnehmer und Cutaway) auch für den Bühneneinsatz im Stehen geeignet ist, wurden die dafür erforderlichen Gurtpins (groß und vergoldet) gleich mitmontiert und ein Ortega-Stoffgurt mitgeliefert. Die neue Tonabnehmereinheit Magus pro ist relativ klein, aber handlich und übersichtlich gestaltet, so dass der Schwingungsverlust auf ein Minimum beschränkt ist. Der Tuner wurde (irgendwie interessant) in das Ortega-Logo eingearbeitet und arbeitet präzise. Das erforderliche Batteriefach wiederum befindet in der unteren Zarge in einer Einheit mit der Klinkenbuchse.

Der Klang ist erstaunlich voll und warm, obwohl immer behauptet wird, dass eine Fichtendecke erst nach ca. 100 Stunden richtig eingespielt ist. Das Tonabnehmersystem arbeitet präzise und gibt den Gitarrenklang bei Mittelstellung der Tonregler authentisch wieder, es sind zwischen den einzelnen Saiten keine hörbaren Lautstärkeunterschiede festzustellen.

Die Gitarre wird im Gigbag geliefert, ich hatte aber bereits einen Ortega-Koffer, in den sie exakt reinpasst.

Fazit: Eine gut gelungene, optisch sehr schöne Gitarre zu einem erstaunlich günstigen Preis. Sie kann mit weitaus teureren Instrumenten gut mithalten.

PS: Ich werde nicht von Ortega gesponsert. Eine Ortega in der gleichen Preisklasse, die zwar optisch sehr schön, aber klanglich weder unplugged noch verstärkt für mich zufriedenstellend war, habe ich mittlerweile verschenkt.

Man kann davon ausgehen, dass meine Bewertung relativ objektiv ist, da ich zum Vergleich 5 weitere Konzertgitarren besitze und mir als Gitarrenlehrer fast täglich einige Instrumente durch die Finger gehen.

Der optische Eindruck nach dem Auspacken war super.
Beim ersten Spieltest fiel mir der im Vergleich zu meiner klassischen Konzertgitarre starke Hals auf. Dieser Hals macht, für meine Hände, den Vorteil den ich mir von dem schmäleren Griffbrett erhofft hatte wieder zunichte.
Der Klang schien anfangs unreif entwickelte sich aber mit der Zeit zu einem guten Klangbild über das gesamte Klangspektrum - hat wohl was mit der Fichtendecke zu tun. D. h. man muss als Neuerwerber Geduld haben und viel spielen damit sich der Klang entwickeln kann.

Aber erst der Test des Tonabnehmersystems hat mich schließlich überzeugt und bewogen das Instrument zu behalten. Anders als bei den Thomann Klangbeispielen war die verstärkte Wiedergabe wesentlich ausgewogener. Der Charakter war sehr nahe, wenn nicht identisch mit dem Klang des unverstärkten Instruments.
Ich sehe für mich noch Optimierungspotential bei der Hals-/Saitenlagengeometrie und ich denke, dass ich da noch fachlichen Rat in Anspruch nehme. M. E. ist für mich die Saitenhöhe am Sattel minimal zu hoch.

Dieses Instrument habe ich mir in der Thomann-Gitarrenabteilung durch einen ausführlichen Test erspielt wobei das Hauptaugenmerk auf guter Bespielbarkeit und ausgewogenem, transparentem akustischem als auch verstärktem Klang lag. Das in diesem Preissegment kein Instrument zu erwarten ist, welches profssionellen Ansprüchen genügt, ist natürlich von vornherein klar und wird sicherlich von niemandem erwartet. Das Vorführmodel war auch meiner Meinung nach völlig einwandfrei (vielleicht hätte ich das nehmen sollen), die dann jedoch ausgelieferten Instrumente waren es leider nicht. Das diese Gitarre solche Mängel aufweist, dass ich zwei Exemplare mit gravierenden Fehlern im Klangbild zurücksenden mußte, kann nur als Indiz dafür gewertet werden, das Ortega hier zur Zeit erhebliche Qualitätsprobleme hat. Durch den zum zweiten mal auftretenden Klangfehler (schnarrende Vibrationen im Korpus beim anspielen ganz bestimmter Töne, beim ersten Instrument der Ton "E" und beim zweiten das "gis") recht verunsichert, habe ich dieses Instrument einem Ortega-Händler vor Ort vorgestellt, der jedoch zu dem gleichen Ergebnis wie ich kam.

Dankenswerter Weise handhabt Thomann solch ein Problem sehr kulant und auch sehr kompetent, den zuerst wurde natürlich versucht die Fehlerursache zu ermitteln (andere Saiten, Korrektur der Saitenlage, Überprüfung der inneren Verkabelung, noch andere Saiten mit anderer Tension von Thomann zugesendet bekommen) schließlich wollte ich ja ein solches Instrument spielen. Alle Tipps und Vorschläge der Gitarrenabteilung brachten aber leider keinen Erfolg und so blieb nur die Retour.

Nach langem herumexperimentieren und einstellen, bin ich nun nach knapp 2 Jahren das erste mal zufrieden mit dieser Gitarre. Die Verarbeitung lässt zu wünschen übrig. Nach jedem Saitenwechsel schnarrt die Gitarre auf der A-Saite (wahrscheinlich durch irgendeine Eigenresonanz) - Die Tonabnehmer sind nicht zu empfehlen. Weiters bin ich mit der Elektronik und der Verschraubung vom Stimmgerät/Equalizer total unzufrieden, nach nun knapp 2 Jahren fällt alles heraus. Optisch macht die Gitarre wirklich was her. Ich spiele sie nun auch gerne, habe aber wie gesagt sehr lange herumgetüftelt. Besser Finger weg und eine andere Gitarre in dieser Preisklasse kaufen.

Erster Eindruck: Sehr schönes Instrument! Sauber verarbeitet, sehr guter Gigbag dabei, prima Ausstattung.

Akustischer Sound: Schöner Klang. Für ein Instrument dieser Preisklasse auf jeden Fall in Ordnung. Bass-Saiten empfand ich im Vergleich zu den Diskantsaiten als etwas zu dominant - hat aber vielleicht auch was mit meiner Spielweise zu tun.

Pickup-Sound: Sehr gut. Jetzt sind auch die Lautstärke-Verhältnisse der Saiten ausgewogen.

Stimmgerät: Schien mir nicht so exakt zu arbeiten wie mein externes Stimmgerät. Ich fand nach dem Stimmen mit dem integrierten Stimmgerät, dass die Gitarre nicht ganz "in tune" war.

Soweit alles in Ordnung.
ABER:
Auf der D-Saite zeigte sich ab dem 4. Bund ein Nebengeräusch, das schwer zu beschreiben ist. Schnarren? Scheppern? Ich kann nicht sagen, ob die Saite an den Bundstäben schnarrte oder im Korpus ein Kabel o. Ä. vibriert hat. Dieses Schnarren verschwand auch nach Erhöhen der Saitenlage nicht und ließ Töne auf der D-Saite verstimmt klingen.

Weil das den Spielspaß erheblich beeinträchtigt hat, habe ich die Gitarre zurückgeschickt. Schade.

Mein Fazit: Mir wäre eine schlichtere Optik lieber, wenn Ortega dafür mehr Wert darauf legen würde, dass das Instrument auch in allen Lagen problemlos funktioniert.

Im Großen und Ganzen bin ich sehr zufrieden mit dieser Gitarre.
Ich bin Gitarrenlehrer und sie hat mir im Unterricht immer gute Dienste geleistet.
Pro : - schönes Design inkl. Gigbag
- guter Preamp und Tuner
- guter Sound, besonders abgenommen über den
eingebauten Tonabnehmer
- gute Bespielbarkeit
Contra: - Der Steg läßt sich aufgrund der Konstruktion nur noch leicht runterpfeilen,
die Saitenlage kriegt man ganz gut hin, aber perfekt ist für mich anders.
- Das Gigbag ist nicht für schwere Zusatzbeladung ausgelegt.
schon nach 1-2 Wochen löste sich langsam der Haltegriff
und später andere Teile auf. Ich hatte sie allerdings auch immer
schwer beladen im Dauerbetrieb.

Ein feines Stück Gitarre für den Preis. Klang ist angenehm voll und hell, Handling ist sehr gut (bin sonst der Westerngitarrespieler), weil der Sattel relativ schmal ist und der Hals gut in der Hand liegt. Im Vergleich zu meiner alten Yamaha absolut zufrieden. Wollen mal sehen, was die Fichtendecke nach der Einspielphase sagt - ich bin mehr als optimistisch! Einziger Kritikpunkt: da und dort ein paar winzige Leimfleckchen, welche aber zum Glück entfernbar waren. Stimmgerät praktisch und passt.
Nachtrag: das Instrument ist jetzt eingespielt und hat nochmal einen Zusatzstern verdient! Der Klang hat an Volumen zugenommen und hat eine tolle Breite. Habe die Saiten auf
Savarez 500ARJ gewechselt.