Ich hab noch so'n altes klassisches Spulen-Netzteil von Palmer gehabt, das SEHR SEHR gut mit allen meinen analogen Tretern zusammen gearbeitet hat. Also wollt i gucken, was das NEUE digitale JETZT kann:
Liegt super in de Hand, und Kabel ist wertig.
Jedoch: Es kann m.E. nur für digitale Geräte störfrei benutzt werden.
Genug Ampere hats ja.
Nur halt eben (säufz..): Versuche ich beispielsweise, ein Vox Valvenergy Mystic Edge Overdrive-Pedal (analog, nutube Röhre) durch das Palmer MI PW 9V anzutreiben, dann kommt es 1.) zu Störgeräuschen niedriger bis mittlerer Lautstärke (auf Zimmerlautstärke ggfs nicht tragisch. Proberaum/Bühne & mit komplettem Treter-Board dann evtl blöd.)
Und 2.) klingt das Mystic Edge deutlich harscher im Sound, als z.B. betrieben über die zurate-gezogenen "Vergleichs-Wandwarzen",
die da sind:
Ibanez AC-109 (Spule), Boss PSA230 (Spule) , Boss PSA-230S(digital), Marshall PSU-400(Spule), und altes 300mA Spulennetzteil von Palmer selbst.
Mit harsch meine ich zweierlei:
1.) verFRANZtere Zerransprache.
2.) veränderte Frequenzen-Wiedergabe. Mehr schrille Höhen, mehr "digital-Top-End" (sorry für den unqualifizierten Terminus, den ich mit keiner Messung untermaure...), weniger gesundes, homogen-"zusammenhaltendes" Mittenspektrum.
Also d.h. für mich,
und ggfs auch für Dich interessierte/r Gitarrist/In:
Top-Kauf, wenn es nur auf die gewisse AMPER-MENGE ankommt.
Und das wird geliefert, sogar in mechanischer Qualität, platzsparend, mit wenig Gewicht und soilde verarbeitetem Kabel.
Für Overdrives ist es mit Vorsicht zu genießen, bzw. jeder Käufer sollte sofort in der ersten Woche alle in Frage-kommenden Treter einzeln, sowie in Reihe auf'm Board durchprobieren.
Vor allem, wenn's um Overdrive, Booster, Distortions geht, die ja tendenziell sowieso schon "Lärm/Dreck/Brumm/Rausch"-Level erhöhen.
Kompressoren ggfs ebenfalls EXTRA-Check & Ohren auf.
Röhren-Overdrives auch ordentlich testen, ob sie den Palmer Digit-Strom-Generator vertragen..... z.B. Ibanez TK-999 Pedal (90er-Jahre -Version).
Vintage analog Geräte, auch ordentlich selbst durchtesten/durchhören mit dem Netzteil.
Die Effektgeräte aus den 80ern sind teils wesentlich anfälliger auf "zuviel Strom" (400mA und mehr von einem Netzteil), auf ungesiebt und ungeglätteten Strom, und eben auf digitale Netzteile (selbst WENN diese laut Hersteller geglättet sind).
Das Boss PSA-230S ist da wirklich die positive Ausnahme der Digital-Netzteile!! (siehe meine seitenlange Lobesrede in Thomann-Produkt-Feedbacks)
PSA-230S macht einen astreinen Job mit TK-999 Tubeking, klingt prima mit MI Effects Super Crunch Box, und befeuert ohne einen Mucks den alten Chorus CHR-1 von KORG. Und auch mittels Daisy Chain 5- oder 6-fach sind die meisten mittleren Boards damit zu betreiben. Ganz ohne jegliches Multi.....
(es gibt im Übrigen auch immer noch die Möglichkeit zu einem EINZIGEN Wand-Netzteil, mit einer einzigen Daisy-Chain plus ggfs einem "TRENNER-Element", das Euch das digital Reverb/Delay-Pedal von den übrigen Pedalen "gewissermaßen fernhält". z.B. Joyo Cleaner oder Trenner für 10,-EUR. Auch hier ist natürlich immer zu prüfen, ob das in Deinem/Eurem Set up funzt.
D.h. jedenfalls nochmal: NUR, weil ich 1 digital Gerät und 4-5 analoge Pedale zusammen betreiben möchte, bin ich noch laaaaaange nicht dazu verdonnert, ein Muuuuuulti kaufen zu müssen.
Das wollen einem nur die meisten einreden, weil sie es sich selbst einreden.
Man MUSS es sich ja auch fleißig einreden, um die Summen für (eigentlich "nuuuuur") Strom zu rechtfertigen. ;)
Zur Erklärung, warum ich mir ein Multi-Stromer kaufe,
reicht meist der Gedanke,
daß ich mit einem Multi-Stromer eine
"Für-IMMER-Sorgen-frei-Garantie" habe. ;D
But this is never the case. ;D )
Weiterhin:
Was nach wie vor von vielen Herstellern und Gitarristen nicht realisiert wird:
Strom MACHT Klang, will sagen hat EINFLUSS auf Klang.
Es geht nicht nur um Nebengeräuschvermeidung.
Bei Overdrives geht es z.B.
um "rund vs schrill", und ansprachetechnisch um "loose vs tight".
Daß bei diesen Themen Netzteile ihre Hand mit im Spiel haben,
realisieren viele Gitarristen gar nicht,
solange es nicht gerade über-laut brummt, und sie DESHALB mal ein anderes Netzteil ausprobieren.
Es lohnt sich aber IMMER Netzteile klanglich auszuprobieren,
selbst wenn ich beim ersten Netzteil keine Brumm-Probleme habe.
Andernfalls kenne ich ggfs meinen Overdrive-Treter nicht wirklich in seiner vollen Bandbreite. Ich schicke ihn ggfs sogar zum Shop zurück mit der Begründung "zu harsch", dabei habe ich leider nur das falsche Netzteil benutzt.
Da immer mehr Hersteller NUR NOCH digi Netzteile anbieten,
und merken, daß der Kunde NUR auf die Anzahl der Anschlüsse, sowie die angebotenen Voltages (9, 12, 15,18, 24, SAG etc.) , und quantitativ-viele Amperes gucken, wird die klangliche Quali bei der Herstellung teils immer fragwürdiger.
!! ** Wer - nur zum Test - mal wieder 'ne Batterie in seinen Lieblings OD einlegt,
wird Augen machen.
Das entlarvt die klanglichen Eigenschaften so mancher Multis.
**Die Palmer/Ibanez/Danelectro-Spulenteile sind meist sehr nah an Batterie.**
Weiteres provo. Statement:
"Ziemlich Einige" Multi-Power-Netzteile über 100EURO VK liefern schlechteren "OD-Pedal-Sound" als das Boss PSA-230S.
Was ich mit Klang-gebende Eigenschaft meine, ist z.B., daß
der 12Volt Ausgang des Burkey Flatliners (nobles Multi) mit einigen OD/Dist-Pedalen immernoch looser (weicher, lascher) klingt, als wenn man die entsprechenden Zerrpedale mit dem Boss PSA230S (9Volt only!!) betreibt.
D.h. es geht nicht nur um die Voltzahl. Es gibt mehr Werte.
Man muß echt die eigenen Ohren aufmachen.
Sonst bleibt es für immer beim Lesen und Nach-Plappern. ;)
Wer übrigens weiß (und das Wissen auch nutzt), daß das Boss PSA230S quasi eine "Tight"-Tendenz in die Pedale bringt, die es speist,
der kann natürlich bei Overdrives, die bereits ab Werk sehr tight sind, entsprechend gegensteuern.
Beim Egnater Goldsmith (der IST bereits sehr tight) ist ein PSA230S ggfs schon zuviel des Guten. Da lieber alte Spulennetzteile von Ibanez,Palmer,Boss verwenden.
Feel Spass, feel Erfolg!!