In meiner ursprünglichen Rezension vergab ich volle fünf Sterne. Im Nachhinein muss ich leider einen Stern abziehen – die Begründung steht unten im Nachtrag.
Schwer, schlicht, solide – Eigenschaften, die meist mit einer Waffe in Verbindung gebracht werden, seltener mit Stromversorgung im einstelligen Volt-Bereich. Auf den Palmer trifft all das aber genau zu. Für mein kleines Pedalboard ist das Teil fast schon überdimensioniert. Doch anders geht es nicht – der bisherige Junior von HB konnte den Strymon El Capistan nicht mit genügend Strom beliefern. Bei Strymons Anforderungen beginnt eigentlich der Einsatzbereich des Palmer erst überhaupt. Keine Sorge, auch kleine analoge Tretminen kann das Netzteil speisen. – Sympathisch ist der eingebaute mechanische Ein-/Ausschalter. Braucht man den? Wohl selten – aber wenn, dann ist es gut, ihn zu haben. Pluspunkt dafür. Weiterer Pluspunkt: die Ausstattung mit Anschlusskabeln ist geradezu üppig. Alleine das 230-V-AC-Kabel fällt etwas kurz aus, doch von der Sorte hat wohl jeder auch gute Exemplare zu Hause. Ich habe übrigens den Palmer mit seinem Stahlblech-Gehäuse mittels dreier Neodym-Magneten unter dem Board befestigt. Der Funktionalität tut es keinen Abbruch.
Nachtrag nach einigen Monaten Nutzung: Offensichtlich ist die vermeintliche Waffe doch nicht so belastbar, wie sie zu sein vorgibt. Mit nur drei Pedalen von je 250 mA Stromverbrauch (El Capistan und Riverside von Strymon, Darkglass Hyper Luminal) – die restlichen Pedale bringen es zusammen auf weniger als 100 mA – leuchtet die Overload-LED andauernd. Schon alles an Voodoo ausprobiert: Kabel ausgetauscht, verschiedene Steckdosen-Kombinationen ausprobiert; nichts hilft. Sobald die beiden Strymon-Pedale angeschlossen sind, sieht Palmer rot. Da hilft wohl nur noch ein anderes Netzteil. Schade.