Die unterschiedlichen Erfahrungen mit Reampingboxen gehen sicher darauf zurück, dass Eingangs-u. Ausgangsimpedanzen, mit denen diese passiven Kistchen betrieben werden, für das Erfolgserlebnis genauso entscheidend sind, wie deren Qualität und das die Aufnahmeseite nicht getrennt von der Reampingseite gesehen werden darf. Die Aufnahmen erfolgen beim mir über eine aktive BSS AR-133 DI. Beim Reamping wird ein niederohmiger, unsymmetrischer +4dB (OPV-) Ausgang eines Mischpults verwendet. Die Box geht entweder in einen Mesa TA-15 oder einen Atomic Amp (Achtung - nur Endstufe, Eingangsimpedanz nur einige 10 kOhm). Im Falle des Atomic Amp war die PDI-01 am geeignetsten (logisch, zu hochohmiger Ausgang schadet hier nur und die Empfindlichkeit des Verstärkereinganges ist relativ niedrig). Im Falle des Mesas gaben sich alle drei Kandidaten klanglich nichts, was nicht durch kleine Korrekturen am Amp zu beheben wäre. Aber: Arbeitet man mit High-Gain-Verzerrung, verschafft mir der regelbare Ausgangspegel der Daccapo einen hörbar besseren Rauschabstand. Bei High-Gain wird nämlich auch minimalstes Rauschen am Eingang des Verzerrers/Amps stark hochgezogen. Während man nun mit der PDI-01 den Kanalfader des Pults relativ weit herunternehmen muss, senkt man mit der Daccapo auch das (sonst eigentlich nie relavante, jetzt schon...) Rauschen der Ausgangsstufe des Pults mit ab. Gegenüber der S&R-DIY Reampingbox ist die Schirmung des Übertragers der Daccapo wesentlich besser (brummen).- Einziger Kritikpunkt der Daccapo für mich: Eine Kombibuchse oder ein zusätzlicher Klinkeneingang wääääre schön gewesen (so brauchts einen Adapter).
Meine Empfehlung: Wer einen Amp hat, der über einen niederohmigen hochpegeligen Eingang für aktive Tonabnehmer verfügt, sollte auch über die preisgünstigere PDI-01 nachdenken, die auch universeller einsetzbar ist. Wer gerne bastelt und mit erhöhtem Brummen leben kann (richtige Positionierung hilft hier oft weiter), ist mit der S&R-DIY-Box wohl ausreichend gut bedient. Ansonsten bleibt die Daccapo.