Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich das Thema "Stimmung" bislang sehr pragmatisch behandelt habe. Früher benutzte ich das Korg GT-3, später dann den eingebauten Tuner in meinem Multieffekt, oder die günstigen Klemmdinger von Thomann. Haben alle funktioniert, irgendwie. Am besten wohl noch das Korg. Allerdings habe ich tatsächlich oftmals am akustischen Ergebnis gezweifelt. Inzwischen habe ich mich mal damit befasst und festgestellt, dass man da durchaus eine Wissenschaft daraus machen kann. Daher der direkte Test, und zwei der Platzhirsche bestellt. Das TC UniTune Clip und den Peterson Strobo Clip.
Beide sind nicht gerade günstig, Das TC im Verhältnis dann wieder schon. Beide wirken ziemlich wertig, wobei das TC da meiner Meinung nach noch einen drauf setzt. Die Klemme gefällt mir allerdings beim Peterson besser. Beide Displays sind mir persönlich aber, sowohl hier als auch da, etwas zu klein. Die Abdeckungen aus Kunststoff werden auf Dauer wohl einige Kratzer abbekommen. Glas wäre hier vermutlich sinnvoller gewesen. Dabei bringt das TC noch etwas Farbe ins Spiel. Die Darstellung beim Peterson erinnert etwas an die gute alte Zeit, als Handys noch zum telefonieren gedacht waren und der Marktführer Nokia hieß.
Nun zum wichtigsten: die Funktion. Mit allen bisherigen Equipment konnte ich also leidlich die offen Seiten stimmen. Spätestens im Vergleich zum 12ten Bund wirkten die Kollegen meist recht ratlos und haben mir die lustigsten Ergebnisse geliefert. Ebenso bei angespielten Flageolett Tönen. Nicht so bei diesen beiden. Egal welcher Ton, in welcher Lage und mit oder ohne Flageolett. Und hier schlägt sie große Stunde von TC. Egal welcher Ton und wie angspielt, er steht...Bähm...im Display und es gibt keinen Zeifel mehr. Egal ob an die Akustic oder die E geclipt. Da kann Perterson nicht ganz mithalten. Hin und wieder braucht es ein zwei Anläufe bis es sich völlig sicher ist.
Ich möchte mal behaupten, dass die Genauigkeit der TC Anzeige über jeden Zweifel erhaben ist. Hier setzt Peterson aber noch einen drauf mit den gegenläufigen "Rädern". Gefühlt kann man sich da noch mehr im Feintuning austoben. Der große Pluspunkt bei Peterson sind dann allerdings die Sweet Tunings. Das ist schon ein interessantes Add on, welches TC nicht für Geld und gute Worte liefern kann.
Allerdings sind wir hier dann auch gleich bei der Kritik angelangt. Die Bedienungsanleitung, oder viel mehr diese Zettelchen, spottet jeder Beschreibung. Eine bessere Variante konnte ich leider auch auf der Herstellerseite nicht zu finden. Wenn man denn wissen möchte, was sich hinter den Kürzeln der sweet tunings verbirgt, sucht man sich einen Wolf. Also ich habe bis jetzt immer noch keine aktuelle Auflistung gefunden und richte mich notgedrungen nach der Vorgängervariante. Die übrige Bedienung erschließt sich dann via try and error. Sicherlich aber nicht aus dem Manual. Das Ding soll sogar update fähig sein (via USB). Aber eine ordentliche Beschreibung habe ich auch hier nicht gefunden.
Fazit: Wer Standardtuning spielt und ein perfektes Gerät sucht, darf gerne zum TC greifen. Schnell, zuverlässig, genau, robust! Wer gerne experimentiert sollte den Aufpreis zum Peterson zahlen. Das bietet viele Möglichkeiten, man muss sie sich allerdings etwas mühsam erarbeiten ;-).Das muss jeder für sich entscheiden.
Übrigens: Ich habe beide behalten ;-)!