Meine Vorgeschichte:
Habe zuletzt meinen PC komplett aufgerüstet mit neuem Mainboard, AMD-Prozessor und Arbeitsspeicher. Als Audio-Interface diente mir seit dem Jahre 2010 ein Focusrite Saffire Pro 24. Dieses war über eine Firewire-PCIe Slotkarte mit meinem PC verbunden. Gefühlt aus "heiterem Himmel" lief plötzlich gar nix mehr - PC nur noch BlueScreen und Interface ohne Lock/Sync.
Kurz Dr. Google gefragt und erfahren: Saffire Pro 24 seit einigen Jahren seitens Hersteller Support eingestellt und zusätzlich noch softwareseitig ab Windows 10, Version 1809 keine Kompatibilität mehr gewährleistet. Nun ja... ich bin stets update-freudig und aktuelle Windos 10 Version ist 1909... dumm gelaufen, kann bei Hardware immer passieren, eine Lösung muss her...
Von der Idee zur Bestellung:
Lange überlegt was ich mache, es gibt ja heute einen großen Dschungel zu durchforsten: Schnittstellen, Anschlussmöglichkeiten, Software-Features und Hardware-Bestückung, etc ...
Ich entschied mich für eine Lösung, welche mein neues Mainboard schon onBoard hatte, nämlich eine USB-C-Schnittstelle. Meine Interface-Wahl fiel auf das Presonus Studio 68c.
Vom Warenkorb bis in mein Arbeitszimmer dauerte es trotz Corona-Action keine 4 Tage. Technik-Müll vom Schreibtisch geräumt und Platz gemacht für den neuen "Heavy Sound"-Brüllwürfel!
Meine Installation:
Während DHL mit meinem Paket unterwegs war, hab ich schon mal meinen PC vorbereitet und die hauseigene Presonus Control-Software "Universal Control" samt Treiber installiert.
Gemäß Feature-Beschreibung hier auf der Produktseite ist ein USB- Kabel in zwei Ausführungen inklusive, allerdings nur 1 m lang - für meinen Schreibtisch dezent zu kurz. Also hab ich mir noch eine handelsübliches USB-C auf USB-C Kabel mit 2 m Länge bestellt und schon mal verlegt. Damit war sämtliche Vorbereitung abgeschlossen.
... es klingelt an der Tür... Paket ist da!
Direkt ausgepackt... Netzteil verkabelt ... Audio-Kabel, Lautsprecher und Kopfhörer angeschlossen. Laut Bedienungsanleitung einfach USB-C-Kabel rein... Power on und Party!
Gigiantisch! Absolut kein Unterschied zwischen Theorie und Praxis!
Die Control Software meldet sofort nach Anschluss, dass ein neues Gerät entdeckt wurde und bittet um Firmware-Update. Ich als Update-Freund natürlich zugestimmt, Update dauerte ca. 2,5 Minuten und alles war sofort einsatzbereit.
Das erste Kennenlernen:
Dier Packungs-Inhalt selbst hat wenig Dokumente und Papiere - gefällt mir. Sämtliche Dokumentation findet man online.
Ich bin schon durch meine DAW (Studio One Pro 4) bei Presonus registriert und musste lediglich mein neues Interface noch in meinem Account mittels Seriennummer registrieren und schon habe ich alle Dokumentation, Anleitungen, Software-Pakete, Zusatz-Features zur Hand. Natürlich schön sortiert und digital im Presonus-Download Bereich.
Das Studio 68c macht einen sehr soliden Eindruck. Stabiles Gehäuse und geschmeidig laufende Drehregler.
Das Hörerlebnis:
Ich habe zuerst alle üblichen Audio-Quellen auf, in und um meinen PC herum damit getestet: Von meinem mp3-Player, über YouTube, PC-Games bis hin zu meiner DAW. Alles erfordert ja "Umschaltungen" seitens PC von Samplerate, Audio-Quellen und Software-Zugriffen. Ich konnte wirklich keinerlei Knacken, Sound-Abbrüche oder Verzögerungen feststellen. Schwer begeistert!
Das Spielerlebnis:
Jetzt fehlte noch die eigentliche Interface-Tätigkeit: Analog-Audio Input zu Digital übersetzen und aufzuzeichnen, gleichzeitige Audio-Wiedergabe mittels DAW und das zusammen ohne spürbare Latenz oder Abbrüche...
Ich muss sagen, ich war und bin immer noch komplett aus dem Häuschen, denn es lief und lief und läuft... Fehlerfrei, kein Störgeräusch, keine merkliche Latenz und für mich ganz neu: Ohne Bluescreen!
Meine Anmerkungen:
1. Software:
Ich bin ja die Control-Software aus dem Hause Focusrite gewohnt gewesen. Damit konnte man das Saffire-Interface sogar "programmieren" und als Stand Alone, also ohne angeschlossenen PC, nutzen. Dabei blieben Audio IO-Routings, Mixes und Faktoren wie Gain und Level gespeichert. Diese "Programming"-Feature bietet die Presonus Universal Software nicht.
Bei dem Studio 68c gilt: What you see, is what you get. Die Level-Einstellungen eines jeden Input-Kanals sind ausschließlich über die Dreh-Regler und die Taster an der Display-Front steuerbar. Die Control-Software dient als Treiber und als Firmware-Updater.
Soll kein Nachteil sein, nur ein Hinweis für eine mögliche Umgewöhnung der User...
2. USB, Geschwindigkeit und die Latenz:
Die Diskussion hört und liest man ja oft... ich kann nur sagen, dass mein PC gezielt für Audio-An- und Verwendung ausgelegt ist. All meine dazugekaufte Hardware (Prozessor, Mainboard, Arbeitsspeicher, Grafikkarten und Schnittstellen) habe ich ausreichend dimensioniert und darauf geachtet, dass so wenig "externer Kram" an meinen PC-Anschlüssen hängt wie nur möglich.
Somit ist mein USB-Bus des PCs ausschließlich mit meinem Audio-Interface beschäftigt und sonst nichts. Damit schaffe ich es, ohne jegliche Störungen und mit extrem geringer, nicht wahrnehmbarer Latenz Audio-Signale und Anwendungen zu verarbeiten.
Achtet beim Kauf dieses Interfaces darauf, dass Euer PC damit umgehen kann. Gemäß Spezifikation für das Presonus Studio 68c braucht ihr ein USB-Anschluss mit dem Steckertyp USB-C oder USB-A. Und dieser Anschluss sollte mindestens USB 2.0 kompatibel oder USB 3.0 kompatibel sein.
Damit diese Daten-Geschwindigkeit optimal ausgenutzt werden kann, sollte während Eurer Audio-Arbeit kein anderes Gerät auf diesem USB-Bus klemmen.
Mein Fazit:
Ich habe ein neues Interface gefunden. Habe es über eine USB-C-Schnittstelle ohne Probleme an meinen neuen PC angedockt und es hört sich großartig an! Für jeden Musiker, Studio- und Recording Begeisterten kann ich diese Audio-Interface Familie "Presonus Studio" nur wärmstens empfehlen. Ein echt faires Preis Leistungs Verhältnis und dazu noch eine sagenhafte Verarbeitung - in Hard- und auch in Software!
Ich liebe es!