Ich brauchte sowohl für das Recording-Studio als auch für Live-Events ein Mischpult, das nach Möglichkeit alle Situationen gleichermaßen abdecken kann, dabei so viele Features wie möglich hat und auch noch sehr gute Vorverstärker verbaut haben soll.
Hier nun die Bewertung seit dem Kauf im März 2024:
Ins Rennen gingen die StudioLive 32SX, die klassische M32, die SQ5 und das TF5.
M32: Ja, es ist Rider-tauglich, jeder kennt es, es klingt nicht schlecht, aber es ist auch mittlerweile altbacken, man hat einfach keinen modernen Workflow mehr, die Effekte sind alle so lala, kein Touch, es ist eben einfach ein über 10 Jahre altes Pult und das muss man eben mit einbeziehen.
TF5: Direkt wieder eingepackt, ich erspare mir den Vergleich ;)
SQ5: Das war ein enges Rennen, muss ich sagen - Klang super, Effekte super, etwas fummelig und viel zu kleine Scribble Strips (das kann sogar Behringer besser...), letztlich aber auch zu wenig Ausstattung für zu viel Geld.
StudioLive 32SX bzw. jetzt die 64S nach vielen Monaten im Live-Einsatz - Indoor, Open Air und im Studio als Recoding-Mixer:
Einfach in Summe das beste Pult, das man für sein Geld bekommen kann! Es hat 32 Kombi-Anschlüsse am Pult, jede Stagebox hat komplett Kombi-Buchsen, man kann die Stageboxen beliebig hintereinanderschalten und routen wie man will. Die Effekte klingen im Live-Betrieb einfach mega gut, die Vorverstärker sind absolut rauscharm und von extrem hoher Qualität, der Touchscreen ist super, die Kanäle sind nicht mehr den Fadern zugeordnet, sondern man hat eine flexible Fader-Zuweisung, die Möglichkeit Stereo-Signale auf einen Fader zu legen usw., hier merkt man den riesen Unterschied zB zur M32, die einfach viel zu statisch und unflexibel ist und wo man Stunden für die Kanalbeschriftung verschwendet. Ebenfalls absolut reibungslos funktioniert die Anbindung der NSB-Stageboxen. Dass man diese natürlich erst zuweisen muss, empfinde ich als selbstverständlich - Woher soll das Mischpult auch wissen, welche Kanäle man damit verknüpft haben will. Will man noch extern per Tablet/Smartphone auf das Pult zugreifen, schließt man einfach einen Router an, verbindet sich mit dem Router und es läuft einfach - keine nervige IP-Adressen-Zuweisung etc. mehr wie zB Beim M32.
Aber wie immer gibts auch ein paar negative Punkte, die besser sein könnten. Das bekannteste "Problem" der StudioLive-Konsolen ist das Ansprechverhalten der Fader beim Layerwechsel. Das könnte tatsächlich etwas fixer laufen, ist aber im Rahmen und man gewöhnt sich sehr schnell dran. Ich habe auch noch Hoffnung, dass Presonus die Software noch dahingehend optimiert, dass die Latenz hier stark sinkt.
Außerdem ist mir bereits zwei Mal die Konsole beim DCA-Gruppen-Kanalzuweisen "abgeschmiert" - Das lasse ich aber außen vor, nach einem Reboot war wieder alles gut, das macht man eh nur beim Soundcheck und schlimmer find ich's, wenn mir eine SQ5 oder M32 im Livebetrieb abstürzt, was schon öfter passiert ist. Wir reden hier auch von technisch sehr hochgezüchteten Geräten mit richtiger Software, das kommt bei den Besten vor.
Wenn man von der Latenz der Fader beim Layerwechsel (im ms-Bereich wohlgemerkt) absieht, ist das hier mit Sicherheit das flexibelste, best-klingenste und vergleichsweise günstigste Mischpult mit den meisten Eingangs- & Ausgangs-Kanälen und einem super modernen Workflow, das es auf dem Markt gibt. Ich würde es jederzeit wieder kaufen und weiterempfehlen, Presonus hat hier ein echt mächtiges Gerät auf den Markt gebracht, das sich definitiv nicht verstecken muss.