Ich bin als mobiler DJ vornehmlich auf Hochzeiten unterwegs und hatte zum Einstieg einige Zeit Mackie Thump 15“ Tops und einen 15“ Behringer Subwoofer in Gebrauch, die für das Geld recht ordentlich ihren Dienst verrichtet haben und die ich jedem Einsteiger empfehlen kann. Mir war aber auch schnell klar, dass ich irgendwann, wenn ich genug zur Seite gelegt hätte, auf eine klassische Kombination aus 12“ Tops mit 18“ Subwoofer umstellen wollte. Die abzulösenden Mackies wirken aufgrund Ihrer Größe und des nicht durchgehenden Frontgitters auch etwas aggressiv. Zuerst war aber der Sub dran und ich machte mich auf den Weg zu Thomann, wo ich mal wieder begeistert von der Möglichkeit war, dort so viel probehören zu können und tolle Beratung in Anspruch nehmen zu können. Der neue Sub brachte erwartungsgemäß die erhoffte Verbesserung im Bass-Fundament. Ich habe mir vor Ort dann aber natürlich auch gleich mal einige Tops angehört, die für mich in Frage kamen.
Anforderungsprofil: 12“, unter 700€, max. 20 kg, möglichst dezente Optik. Zu der Zeit kamen da folgende Kandidaten in Frage:
- the box pro Achat 112 MA: Kann ordentlich Pegel. Da fehlt aber definitiv was in den Mitten und ein bisschen mehr Glitzer in den Höhen könnte auch nicht schaden. Für den Preis aber echt respektabel.
- EV ELX 112P: Klingt zunächst sehr gefällig, hifi-mäßig. Stimmen dürften aber gern etwas präsenter rüberkommen. Wenn es lauter wird, fängt der Hochtöner an zu schreien.
- dB Technologies Opera 12: Hat ein relativ lautes Grundrauschen. Kann nicht so gut Fullrange ohne Sub wie einige andere Kandidaten. In den unteren Mitten fehlt mir etwas Druck. Preis-Leistung nicht verkehrt.
- Alto TS312: Macht für den Preis auch ziemlich viel richtig. Ihr geht halt etwas früher die Puste aus als den Höherpreisigen und sie könnte auch einen Hauch mehr Präsenz bei Stimmen haben.
- RCF Art 712-A MK IV: War eigentlich aufgrund der Optik raus. Durch das nicht durchgehende Frontgitter wirkte sie etwas zu aggressiv. Aber der nette Thomann-Mitarbeiter empfahl mir, sie trotzdem mal anzuhören. Das tat ich und war ziemlich begeistert. Für eine 12er kommt da ordentlich Bass raus, so dass man sie für kleinere Sachen auch ohne Sub nehmen kann. Toller Punch im oberen Bassbereich und in den unteren Mitten, präsente Stimmwiedergabe und glitzernde Höhen, die auch bei hohem Pegel nicht anstrengend werden. Mehr geht da wohl nur bei den teureren Varianten mit größerem Hochtöner.
Somit hatte ich ein Problem: Klanglich gefiel mir die RCF am besten, aber eigentlich war die meiner Meinung nach für Hochzeiten zu aggressive Optik, die ich ja mit den Mackies dann irgendwann loswerden wollte, ein Ausschlusskriterium. Als ich dann das nötige Kleingeld für neue Tops beisammen hatte, brachte RCF gerade die ART 912-A raus, die nun auch noch mit dezenterer Optik daherkam. Obwohl man noch nicht viel über das übliche Marketinggeschwafel hinaus über die Lautsprecher finden konnte, bestellte ich diesmal ohne Trip nach Treppendorf und bin seither rundum zufrieden mit meinen neuen Tops, die auch schon eine gute Hand voll Einsätze mit Bravour gemeistert haben. Die ART 912-A verzichtet zwar weiterhin auf einige Features wie einen oder mehrere zusätzliche Eingänge, Bluetooth oder ähnliches. Darauf kann ich aber gut verzichten. Denn die ART 912-A macht alles richtig, was auch die Art 712-A MK IV richtig gemacht hat, und legt nach meinem Hörempfinden noch eine (sehr kleine) Schippe bei den Mitten oben drauf, während sie in den Höhen ein kleines bisschen weniger spitz ist. Das sind wirklich nur Nuancen und natürlich auch sehr subjektiv, aber ich könnte nicht zufriedener damit sein!