Remo 20" Ring Control

Zugegeben:
Das System ist mit den zwei Kunststoffteilen ausserordentlich simpel, es gibt immer mal Schwierigkeiten mit der Passgenauigkeit und der Grösse des Bassdrumkessels, und der Schaumstoff ist auch nicht sehr haltbar, schon gar nicht alterungsbeständig. Da hat das Ding schon einen stolzen Preis!
Und doch benutze ich die Teile schon sehr lange für meine Vintage Bassdrums.
Habe bisher kein Konkurrenzprodukt mit gleicher Funktionsweise auf dem Markt gefunden.
Tip: Mit Kabelbindern und ein paar zusätzlichen Löchern in die Auflagescheibe lässt sich der Schaumstoffring vorsichtig besser positionieren und damit wird auch dessen Haltbarkeit verlängern.
Um den Kick nach eigenem Gusto abzudämpfen, bin ich nach vielen ausprobierten Felltypen immer wieder zum REMO Muff'l System zurückgekommen. Es lässt die freie Fellwahl und die unproblematische Kombination mit einem Resonanzfell zu. Diverse Kissenkonstruktionen im Kessel verringern das Volumen, was sich in einer 18" oder 20" Bassdrum beträchtlich bemerkbar macht. Wem der Kick zu laut ist, sollte auf Dämpfungskissen zurückgreifen.

In meinem Fall sollte der Kick keinesfalls im Pegel gesenkt werden, sondern nur den richtigen "Equalizer" bekommen, also fett und trocken, aber nicht "totgedämpft"klingen. Ein Muff'l in Kombination mit einem möglichst tief gestimmten 20" EVANS Hydraulic Fell plus aufgeklebtem Beater Pad auf der Schlagstelle klingt schon ganz ok. Damit das Ganze ein wenig mehr Leben bekommt, wird das Resonanzfell (aus optischen Gründen ein 20" REMO Starfire Chrom ohne Resonanzloch) ebenfalls mit einem Muff'l hinterlegt, auf die gewünschte Fellspannung gebracht. Damit lässt sich der Ton den räumlichen Gegebenheiten und des jeweiligen Musikstils anpassen, sowie das Reboundverhalten des Schlagfells beeinflussen.
Wer will, kann dann das Mikro auch einbauen (z.B. Kelly Shu System), oder mit einem Stativ vor's Resonanzloch oder in die Bassdrum platzieren.
Das REMO Ring Control System ist ein wichtiger Baustein von vielen möglichen Komponenten und deren Variationen, um einen Kick den eigenen Soundvorstellungen anzupassen.

Wie immer ist die Soundfrage natürlich vor allem eine Geschmacksache, daher natürlich wunderbar relativ ... daher zuerst einmal zu den Fakten:

Die Verarbeitung ist OK, wenn auch aus Meiner Sicht das Preis Leistungsverhältnis vom reinen "Anschauen" und "Anfassen" nicht wirklich stimmt. Ist halte "nur" nen Plastik Pressteil mit etwas Schaumstoff.... Materialkosten vermutlich eher im Cent bis wenige € Bereich.
Die Passform hat sich (warum auch immer) gegenüber meinem vorherigen theoretisch baugleichem Modell verbessert. Gut, das Teil ist auch schon über 15 Jahre alt gewesen :-).

Jetzt aber zum Sound: Ich spiele das Teil auf einer 20"x18" Keller Bassdrum zusammen mit einem Remo Emperor. Als Reso habe ich ein Powerstroke 3 und sonst bleibt die BassDrum leer. Zusammen mit einer möglichst tiefen Stimmung möglichst ergibt sich ein schöner, Voluminöser Punch der aber gerade bei Mikro Abnahme auch noch genug Obertöne liefert.

Fazit: Für mich im Funk & Rock/Pop Bereich perfekt (oft gehörter Kommentar: erstaunlich satter Sound aus so einer kleinen BassDrum...).

Die Remo Ring Control ist sehr einfach zu Handhaben und zu montieren. Der einzige kleine negative Punkt, kommt gleich nach dem auspacken. Man hat hier den Eindruck, dass dieser Ring nicht sonderlich stabil sei, da er nur aus Plastik besteht. Bis auf den abdämpfenden Schaumstoffring natürlich.

Zur Montage:
Einfach das Fell der Basedrum abschruben und den Ring mit der Schaumstoffseite nach aussen auf den Kessel legen. Dann das Fell wieder raufschrauben und losgehts.
Zum Sound: Die Basedrum klingt viel voluminöser und hat mehr Druck. Viel definierter und lauter als mit Decken. Somit kann man getrost auf Decken etc. als Dämpfungim Kessel verzichten.

...der schiebt. Uuund der kauft ihm ne Ring Control! Das Ding ist super leicht einzubauen, ist fast unsichtbar, und das bisschen das man sieht, schaut auch noch super aus. Habe es in meiner Snare in allen 4 Toms und in meiner Bass. Der Klang ist um einiges prägnanter als ohne und es höllert nicht so grauslig nach. Alles in allem wirkt alles kontrollierter, klarer, kraftvoller, und bissi leiser, aber wirklich nur ganz ein bisschen. Probiert es aus, es ist schwer zu beschreiben aber suuper cool!