Richter 1720 Leather Pick

Mein erstes Leder-Plek und bereits nach einem Tag war ich schon sehr enttäuscht.
Es hat sich in eine Art Schalenform verformt wodurch bei der glatten Oberfläche der Grip total verloren ging.
Anders machte sich diese Verformung auch beim direkten Spielen bemerkbar, da man von stunde zu stunde immer einen anderem Weg von Fingerspitzen zu Plektrumspitze hatte und man nur sehr unpräzise spielen konnte. Das war sehr ungünstig denn so hat man durch die bereits genannte Verformung den saiten manchmal einen ordentlichen Kinnhaken gegeben.
Habe mir danach dann welche von Ortega geholt (nur halb so dick, aber 3-lagig) und mit denen bin ich (für ein sperriges plek) vollkommen zufrieden.

Fazit: Anstatt das Geld in dieses Plek zu stecken kann man sich auch die Zeit nehmen und die Form aus einem alten Autoreifen schneiden (Hat vielleicht sogar noch mehr Grip), oder direkt vernünftige holen.

Ich habe das Pick aus Neugier bestellt (zusammen mit ein paar anderen), weil ich gerne mit solchen Sachen herumexperimentiere. Vorweg: Ich habe es noch nicht so lange im Einsatz, dass ich seine Langlebigkeit wirklich beurteilen könnte. Ich vermute, dass die Kanten des Leders mit der Zeit aufweichen - und da ich irgendwas anklicken musste, habe ich mal vier Sterne gegeben (unter Vorbehalt sozusagen).
An der Gitarre habe ich keinen so richtigen Spaß mit dem Pick gefunden, dafür ist es dann doch zu groß und zu dick. Bei den kleinen Saitenabständen kann man nicht sehr präzise damit spielen.
Richtig super fand ich es hingegen am Bass. (Ich spiele Bass fast nur mit den Fingern und bin da nicht so der Pick-Typ.) Die größe des Picks ist hier ein Vorteil, und daurch, dass es ein bisschen nachgibt, kann es wirklich sehr gut festhalten, während man großzügig Akkorde schrubbt.
Zum Sound: Der Anschlag klingt vom Grundcharakter ähnlich weich wie wenn man mit den Fingern anschlägt, aber vielleicht mit ein bisschen mehr Punch. Das passt super zu souligen Basslinien, etwa auf dem P-Bass mit geschliffenen Saiten.
Außerdem habe ich das Pick bei einigen Proben meiner Stonerrock-Band eingesetzt. Bei einigen Stücken spiele ich Akkorde, und die kommen mit dem Pick irgendwie ausgeglichener rüber als wenn ich mit den Fingern anschlage.
Jedenfalls: Das hier ist ein interessantes Pick. Ich würde es nicht einen ganzen Gig lang spielen, aber für ein paar Songs zwischendrin macht es Spaß und Sinn. Und ein Bonus: Wenn mir gegen Ende einer langen Probe die Fingerkuppen glühen (gerade wenn ich mal eine Weile nicht gespielt habe), ziehe ich das Lederpick raus, um meine Finger zu schonen. Merkt kein Mensch.