Ich habe diese Tasche fürs Reisen besorgt, um auch mit wenig Gepäck und kleinen Instrumenten in der Gegend rum zu tuckern.
Auf den ersten Blick wirkt sie etwas flatterig; Reisverschlüsse sind jedoch leichtgängig und der einzelne Gurt auf der Rückseite ist praktisch wenn man bereits einen anderen Rucksack aufhat.
Die ersten ein bis zwei Einsätze in der näheren Umgebung verliefen gut, bei meinem ersten längeren Urlaub mit der Tasche ging am Bahnhof erstmal die untere Gurtverankerung ab. Die Naht natürlich so gelegen, dass man da nichts flicken könnte. Notgedrungen musste ich also den Gurt um den Griff binden. Dreimal Umsteigen später und der Gurt fällt auseinander, der Faden an der vernähten Stelle löst sich quasi überall gleichzeitig, des sicheren Transportes halber löse ich die verbleibenden 20 % der Naht und knote den Gurt an den Karabiner.
Die Nähte an den Seiten haben bisher gehalten, sehen aber auch so aus, als könnten sie jeden Moment nachgeben.
Verarbeitung ist also ziemlich schlecht, von einer Tasche sollte man eigentlich erwarten können, dass man sich nicht durchgehend darum sorgen muss, dass das Instrument runterfällt.
Die Polsterung lässt auch zu wünschen übrig; dünn und absolut luftig, federt also kein bisschen, und geht zudem teilweise nicht mal von Naht zu Naht. Am besten ist, man polstert selber nochmals nach oder legt ein Stück Jogamatte mit rein.
Ein Loch hat die Tasche nach meinem Urlaub natürlich auch um unteren Ende wo man sie aufstellt, obwohl ich sie nicht über den Asphalt geschliffen habe...
Das vordere Fach ist eine schöne Idee, irgendein Ort für Ersatzsaiten oder einen Capo. Nur leider ist sie 1 cm zu kurz für ein A4 Blatt. Ernsthaft, einen Zentimeter, der locker auf die Tasche gepasst hätte hindern mich daran, meine Noten mitzunehmen.
Empfehlenswert ist diese Tasche also nicht wirklich. Wer knapp bei Kasse ist sollte sie nur im Notfall nehmen, und am besten immer Nadel und Faden parat haben, um allfällige Schäden zu reparieren. Wer es sich leisten kann, sollte was wertigeres nehmen.