Rockcase RC ABS 10406 BSH

Dieser Koffer ist sowohl erstaunlich leicht als auch robust genug, um den meisten Tour-Situationen standhalten zu können. Es passen Strats auf Anhieb herein, bei meiner Tele musste ich am Cutaway nur einmal kurz drücken. Da passt alles und wackelt nix. (Für eine HB-Jazzmaster ist er allerdings etwas zu kurz.)

Er wirkt aufgrund seiner Passform deutlich kleiner als der Thomann-Rechteckkoffer, ist flachkantgestellt (also auf den Scharnieren) auch um einiges niedriger. Das ist ganz angenehm im Wohnzimmer, aber letztlich auf Tour eine optische Täuschung, denn aufgrund seiner Form und Deckelwölbung ist der Koffer nicht gut stapelbar. Das würde ich allerdings nicht als Manko bezeichnen, spielt nur eine Rolle, wenn man mit großem Besteck im kleinen Bus unterwegs ist.

Warum man dem Koffer gleich sechs Schlösser spendiert hat, ist mir nicht ganz verständlich (eines vergisst man ja immer zu schließen). Aber es sind gute Schlösser, bei denen die Schnalle in einen kleinen Schlitz einrastet, so dass sie auf holprigen Straßen nicht abklappen kann. Sehr simpel und effektiv.
Zum Innenleben ist wenig zu sagen. Die schwarze Polsterung passt zur schwarzen Hartplastikschale, ist also quasi neutral zur Farbe der zu behausenden Gitarre. Die Befestigung der Klappe des Zubehörfachs ist leider ziemlich lasch. (Dies ist allerdings bei vielen Koffern der Fall, also kein spezifisches Manko.)
Der stabile Hartplastikgriff ist ergonomisch richtig angebracht, so dass keine Kopf- oder Rücklastigkeit entsteht. So lässt sich der Koffer leicht und ohne Ausgleichsbewegungen tragen.

Summa summarum, meinerseits volle Kaufempfehlung.

Ich war auf der Suche nach einer etwas stabileren Lösung als mein bisher verwendeter Gitarren-Rucksack. Ich hatte bereits vorher gute Erfahrungen mit dem Hersteller Rockcase im Bereich Pedalkoffer gemacht und bei einem respektablen Preis sofort bestellt.

Die Verarbeitung des Koffers ist definitiv sehr gut, die Schnallen, von denen es übrigens einige gibt, schließen sauber und fest. Innen sehr schön mit schwarzem Material ausgestaltet, ein kleines Fach für Stimmgeräte o.ä. ist auch vorhanden.

Natürlich gibt es stabilere Lösungen, wer also auf eine Welttournee geht, sollte sich nach anderen, höherpreisigen Koffern umsehen. Für jemanden, der ab und zu ein paar Gigs spielt oder auf dem Weg zur Probe ist dieser Koffer ein verlässlicher Begleiter.

Ich habe das Case für meine Thinline Tele gekauft, und diese passt auch wunderbar hinein. Da wackelt nichts, der Hals wird gut abgestützt, so soll es sein. Beim Tragen merkt man, dass das Case gut ausbalanciert ist und schön leicht ist es auch. Die Schlösser schließen gut, man muss allerdings den Deckel erst in die richtige Position bringen. Das Schließprofil zeigt an einigen Stellen "Luft", aber nicht so viel, dass man es als Produktionsfehler bezeichnen könnte. Das Band, welches den Deckel im aufgeklappten Zustand halten soll, ist etwas zu kurz, sodass der Deckel schnell wieder zuklappt, wenn man nicht aufpasst. Aber damit kann ich leben. Zur Stabilität nur so viel: draufstellen würde ich micht nicht, aber dafür ist es ja auch nicht gemacht. Ich habe schon deutlich labberigere Hardshell-Cases gesehen.

Eigentlich wollte ich für eine Höfner 173 ein Wohnzimmer- und „Strat“-taugliches, Tweed-tapeziertes FORMcase, doch kurioserweise gibt es so etwas von keinem Anbieter. Also musste ich in den sauren Apfel beißen und auf dieses ABS-Case zurückgreifen, deren Vor- und Nachteile ich bereits kannte (Ich besitze bereits ein identisches Case, mit anderem Markennamen, welches jedoch aus der gleichen Spritzgussmaschine kommt).

Vorteile:
Die Höfner 173 passt perfekt in den Koffer, nachdem der Tremolohebel auf einen Flacheren getauscht wurde und der Casedeckel sich somit schließen lässt.

Nachteile:
Stellt man das Case hochkant auf den Fussboden, steht der Koffer mitunter nicht auf seinen blechernen Füßen, sondern auf den scharfkantigen äußeren Enden der Kofferscharniere. Und die zerkratzen dann lustig den Parkettboden, bei Bedarf. Und seit Jahren wird an diesem Umstand bei dieser Art Koffer NICHTS geändert. Zwecks Test stellt man das Case mal kurz auf eine ebene Fläche, z.B. auf einen Tisch.
Abhilfe: Man schneidet dort, wo sich die Füße befinden, die innere Polsterung auf, öffnet die Nieten der Füße und ersetzt diese durch Schrauben, Sicherungsmuttern von innen, und zusätzliche 5mm Karosseriescheiben, damit die Füße höher abstehen. Dann klebt man die Polsterung wieder dran (nicht zu viel Kleber, sonst drückt er sich durch). Wer diese Arbeit scheut, muss eventuell damit rechnen, Kratzer aus Fußböden entfernen und Überlackieren zu müssen – was weitaus mühseliger und langwieriger ist. Den Case-Preis sollte man bei Warwick aufgrund dieser notwendigen Nacharbeiten einmal gründlich überdenken.

Der Koffer lässt sich nicht so gut tragen. Hängt irgednwie komisch an der Hand/am Griff. Außerdem schneidet der Griff auf Dauer sehr stark in die Hand. Zumindest wenn man länger als 10min mit dem koffer unterwegs ist.

Das Hauptproblem sind aber die Verschlüsse, die lächerlich einfach aufgehen. Das Schloss an einem der Verschlüsse ist also absolut notwendig, damit zumindest ein Verschluss "sicher" ist.

Bei meinem Modell kam noch hinzu, dass sich auf Höhe des Griffs Deckel und Unterseite auseinandergebogen haben, wenn eine Gitarre drin lag und ich den koffer am Griff gehalten habe. Einmal durch den regen laufen und der Koffer ist innen nass. Ich denke mal das dieses Problem nicht bei jedem Koffer auftaucht.

Für meine Telecaster finde ich den Koffer nicht gut geeignet. Man hört deutlich, dass die Gitarre zwischen Ober- und Unterseite Spiel hat. Das darf nicht sein. Lässt sich lösen, indem man einen Gitarrengurt oder ähnliches über die Saiten legt.

Fazit: Guter Preis, schlechter Koffer. Die Rückerstattung von Thomann war wie immer Top und problemlos.

Leider habe ich noch keinen ähnlichen Formkoffer für Telecaster gefunden.