Ohne die Transparenz und PlastizitĂ€t anderer (jedoch viel teurerer) StĂ€bchen zu besitzen, sind diese beiden Kleinen durchaus zu gebrauchen. Gut als Paar aufeinander abgestimmt und ziemlich neutral. Der Nahbesprechungseffekt fehlt nicht, die Emfindlichkeit fĂŒr Wind ist enorm. Deshalb sollte man sie weiter weg als 20 cm von Instrumentalisten aufstellen und den Windschutz drauĂen auf jeden Fall benutzen. Die EinbuĂe an Höhen ist minimal.
Schlecht finde ich den Plastik-Koffer. Er erinnert an Werkzeugköfferchen und hat viel mehr Platz, als das Set mit dem mitgelieferten Zubehör benötigt. Etwas kleiner und statt dessen aus besserer QualitÀt ginge auch.
Als StĂŒtzmikrofone fĂŒhlen sich die Stifte zu Hause, ebenfalls zu empfehlen fĂŒr Leute, die Konzerte live und unproblematisch in Stereo aufnehmen möchten, allerdings nur fĂŒr Erinnerungszwecke. Aber Vorsicht: Wenn man die Stifte auf Stativen aufstellt, sollte man nach dem Konzert auch prĂŒfen, ob sie wirklich noch da sind um eingepackt zu werden. Die Versuchung die Kleinen in die Taschen und Hosentaschen zu verstecken, dĂŒrfte bei dem Einen oder Anderen groĂ sein.
Auf jeden Fall eine sehr empfehlenswerte Lösung fĂŒr kleinere Budgets.
Nachtrag 18.04.2011
Und jetzt ein "Frevel": Weil ich hier und anderswo vieles gelesen habe und ebenfalls die zwei Kleinen KM-184 von Neumann besitze, habe ich die Paare verglichen. Bei "Consumer"-Konvertern ist die Differenz nur bei den Höhen hörbar. Die NeumĂ€nner sind zurĂŒckhaltender, allerdings mein Geschmack. Die Rodes sind schĂ€rfer, die Höhen "kratzen" oft. Bei teureren Konvertern ist der Unterschied deutlich hörbar. Wo die NeumĂ€nnchen "musizieren", "kratzen" die Rodeleins deutlich. Bei den BĂ€ssen ist es ebenfalls hörbar. Neumann klingt fester, knackiger, ob FlĂŒgel, Violine, Flöte, Gitarre oder Chor. Vielleicht liegt es teilweise auch daran, dass die Kapsel der NeumĂ€nnchen etwas gröĂer ist, als die der Rodeleins.
Zugegeben, der Vergleich ist unfair, schon nur wegen des Preises, aber die Versuchung war fĂŒr mich groĂ und die technischen Daten haben das Experiment noch verlockender aussehen lassen. Noch gröĂer war die Versuchung alle vier im Studio gleichzeitig "antreten" zu lassen. Vierer Schiene aufgeschraubt, angeschlossen und was ich hörte, konnte ich nicht glauben! Es lohnt sich wirklich vier Aufnahmespuren den vier Mikrofonen zu widmen und sie bei Spurenknappheit anschlieĂend auf zwei Spuren zusammenzumischen. Der "Body" kommt von den Berlinern und die "TĂŒpfelchen" von den Australiern. Alle oben genannten Quellen hatten eine ganz andere QualitĂ€t, Brillanz und Lebendigkeit vorzuweisen. Ich werde wahrscheinlich nie wieder mit nur einem Paar aufnehmen. Entschuldige Neumann und Rode, aber auf meinen GerĂ€ten und in meinen Ohren, bieten beide Sets zusammen ein wirkliches musikalisches Erlebnis. Vergessen wir aber nicht, dass auch die bevorzugte Klangfarbe, Geschmacksache ist. Wie sagten es die Lateiner? De gustibus et coloribus non est disputandum.