Lobenswert fand ich zunächst schon mal, dass Thomann seine angebotenen Mikrofone in Rubriken einteilt. Da ich nach etwas für Rundfunk und Podcast suchte, war hier die Rubrik "Broadcast-Mikrofone" hilfreich, sie engte die Suche ein.
Habe das Rode Procaster zunächst mit meinem Sennheiser MD21-U verglichen, was etwas unfair war, da hier ein Mikro mit Nierencharakteristik gegen ein Reportermikro mit Kugelcharakteristik stand. Trotzdem schlug sich das Sennheiser gut, hatte vielleicht sogar mehr klangliche Bandbreite, was aber auch hieß: mehr helle Spitzen bis ins Blecherne hinein. Das Rode Procaster kam dem gewünschten Studio-Sound besser entgegen, klang sonorer. Sein schmalerer Frequenzbereich erwies sich zu meiner Überraschung als Vorteil, rumpelnde Tiefen und grelle Höhen entfallen, und die Mitten sind schön transparent. Nur dem Urteil vieler Kommentatoren, dass auch Nebengeräusche überragend gut weggeblendet würden, kann ich nicht so recht folgen. Rascheln, Umblättern, Uhrticken, das Klicken der Computermaus oder auch das vorsichtige Drücken der Scroll-Taste auf der Computertastatur – auch dieses Mikro kriegt vieles mit, registriert es nur vielleicht etwas leiser, das mag sein.
Da Thomanns Hausmarken-Mikro "the t.bone BC 500" lauter lobende Kritiken hatte, habe ich das Rode Procaster auch damit verglichen. Das Ergebnis fiel eindeutig zugunsten des Procaster aus, wenngleich zu sagen ist, dass das t.bone für seinen niedrigen Preis ausgezeichnete Qualität bietet. Aber dass das Procaster doppelt so teuer ist, hört man – zumindest in diesem Fall – eben doch. Und Verarbeitung, Robustheit und Design sind auch eine Klasse besser.