Der enthaltene GK3 Pickup ist vermutlich nicht der Weisheit letzter Schluss. An meiner Ibanez JEM ist die Saitenlage nahezu eben und selbst bei der flachsten Einstellung des Pickups ist es nicht zu schaffen, bei allen Saiten den optimalen 1mm Abstand einzustellen. In der Mitte passts, die 1. und 6. Saite müssen halt mit knapp 2mm funktionieren.
Bin noch nicht sicher, ob das zuweilen schlechte tracking auf diesen Umstand oder mein unpräzises Spiel zurückzuführen ist. Hab deswegen schon mit einem Ghost-Pickup geliebäugelt, ist mir aber im Moment noch zu teuer. Vielleicht hat jemand anders hier schon Erfahrungen mit alternativen Pickups gesammelt.
Das 13-polige Kabel ist leider erstaunlich dick und steif, zudem kann es passieren, daß Bewegungen des Kabels zu Kratz- und Knistergeräuschen führen. In meinem Fall konnte ich das Problem durch Umdrehen des Kabels lösen.
Das GR55 selbst ist theoretisch einfach zu benutzen. Die Menüs sind gut strukturiert. Bedingt durch die riesige Fülle an Möglichkeiten ist aber ein PC-Editor unerlässlich. Wie auch schon bei anderen komplexen Geräten aus dem Boss/Roland-Stall gibt es aber vom Hersteller NULL Hilfe. Gott sei Dank gibts einen sehr brauchbaren Editor grfloorboard unter sourceforge.net.
Die Amp-Models sind für mich nicht so wichtig, und ich denke, das stimmt für den größten Teil der potentiellen Nutzer. Sie sind zwar vorhanden, aber es gibt bessere Modeller. Durch den Guitar-Output kann ich das GR55 sehr praktisch mit meinem GT8 verbinden, leider fehlt ein Stereo-LineIn, mit dem die bestehende Maschinerie eingebunden werden kann. Für sowas braucht man dann leider einen kleinen Mixer.
Die Umschaltung zwischen den Patches ist sehr langsam, in vielen Fällen kann ich aber drumherumwerkeln, da ich eigentlich nie zwischen vielen verschiedenen Synth-Sounds während eines Songs umschalten muss. In 90% der Fälle brauche ich nur die Auswahl zwischen dem einen Synth oder ein paar GT8 Sounds, und daß lässt sich auch ohne Patchwechsel sehr einfach bewerkstelligen.
Die Synth-Sounds sind aus meiner beschränkten Gitarristen-Sicht zum Teil sehr brauchbar (Piano, Streicher, die Gebläse find ich eher solala). Die Werkspresets sind allerdings größtenteils nur Demos und nicht direkt in Songs zu gebrauchen. Man kann sie aber gut als Basis zur Erstellung eigener Patches heranziehen, in dem man enweder den Amp-Modelling-Part oder den Synth-Part abschaltet und den Rest nach eigenem Geschmack umwurstelt.
Sehr praktisch sind auch die Git-Models, mit denen man recht brauchbare Akustik-Gitarren (auch 12-saitig) simulieren kann. Die E-Gitarren Models habe ich noch nicht tiefer erforscht.