Roland GR-55S Black

Vorab: Das Teil sieht in schwarz echt scharf aus!
Ich hatte den blauen schon mal und war damals mit dem Gitarrensound sehr unzufrieden (kalte Kiste). Das Konzept und die Möglichkeiten fand ich allerdings sehr gut und somit hab ich's noch mal probiert. Entweder liegt es an der Farbe ;-), an der neuen Firmware, oder ich hatte damals was auf den Ohren - das Ding rockt!
Ich spiele sonst einen Fender Deluxe Reverb, zwei TubeFactor, Intellifex, Midimate und GR20.
Natürlich muss ich Abstriche, was den GitarrenSound angeht, in Kauf nehmen. Das hebt sich aber durch das Gewicht (nur noch 1/10) und die sonstigen Möglichkeiten wieder auf.
Trotzdem nur 4 Punkte:
- keine Effekte am Guitar Output
- Sax/TrompetenSound überzeugt nicht (GR20 muss mit)
- Glissando (bei Roland chromatic) über Midi nicht Patchbezogen schaltbar
- die meisten Presets sind Effektüberladen
- man braucht wegen der Möglichkeiten viel Zeit zum einarbeiten und einstellen
aber sonst:
+ Tracking besser als beim GR20
+ Sound (mit Abstrichen s.o.)
+ Effektequalität
+ Möglichkeiten:
Bank von der Gitarre aus hoch/runterschalten
pro Bank drei Patches / pro Patch ein bis fünf? Sounds schaltbar
+ Bedienung über Freeware "GR FloorBoard" gut
+ gutes Forum (vguitarforums)
+ FirmwareUpdates
+ Patches tauschen/laden

Ich hatte in letzter Zeit viel ausprobiert: Kemper KPA, Rocktron VoodooValve, Rockstron Prophesy, Boss GT100. Der GR55 ist es geworden!

ein Superteil mit dem man sich intensiv beschäftigen muss. Die Möglichkeiten sind umfassend und im ersten Moment "erschlagend".

Mein Bassistenherz ist ein klein wenig enttäuscht, da relativ wenig brauchbare Presets für Bass dabei sind, aber seinen Sound muss man ohnehin selbst finden und kreieren. Auch sind leider nur zwei Gitarrentypen im Bass-Mode verfügbar (Strat und LesPaul) - schade - haben Bassisten kein Recht auf Gitarrensounds?

Es ist in Verbindung mit einem GK-PU sicher kein Gerät, dass man auspackt, anschließt und es kommt gleich das heraus was man möchte. Ein bisschen Zeit für Installation des PU und dessen Kalibrierung muss man sich schon gönnen - und das erforderliche Maß an Feingefühl beim Umgang mit den PU-Teilen.

Es ist eine "eierlegende Woll-Milch-Sau", allerdings muss man schon wissen, was Einer, Milch, Wolle und Sau bedeuten und wie diese zu behandeln und einzustellen sind.

Wer keine Geduld und keine Nerven hat mit Hilfe von gefühlten 5.000 Parametern seinen Traumsound Stück für Stück zu entwickeln - dann besser die Finger weg.

Man sollte sich auf jeden Fall das passende Floorboard (für PC oder MAC) im Web besorgen - sonst bekommt man Rückenprobleme beim Programmieren.

Wer echt Bock auf Kreativität und auch die erforderliche Zeit hat sich damit zu beschäftigen - kaufen!

Ich habe mit dem Ding echt Spaß.....

... den Roland gr20 & den Roland gr33 besitze ich ja schon seit Jahren, auch den Axon AX100 von TERRATEC, die Richtung ist klar, prinzipiell der absolute Hammer, was will das Gitarren Herz mehr? ... was ich bis jetzt in allen reviews auch video-reviews vermisse, & darauf hat meines Erachtens noch nie einer so deutlich hingewiesen wie hier : was man mit dem Gerät machen kann sollte ab hier eigentlich jedem klar sein, was ich aber auch toll, bzw geil, bzw genial finde ist : die sounds die man auf einem solchen synthe produziert, die kann man von laut bis nicht mehr hörbar leise regeln, & da man mit dem zusätzlich seperaten output des original Gitarren-Signals (als Gitarrist) natürlich in jeden GitarrenAmp rein kann, kann man so seinen geliebten natürlichen RöhrenAmp oder what ever Sound, von unhörbar bis dominant im Vordergrund, mit jeglichen erdenkbaren Sound be.- bzw. untermalen bzw ausklingen lassen. Das heißt praktisch : "die kreativen Sound-Möglichkeiten sind endlos". p.s.: über MIDI sind die Teile natürlich auch mit jedem Keyboard bzw. Squenzer verbind.- und nutzbar. Danke Roland !