Mein dritter Mini und ich habe ihn die letzten Tage ausgiebig getestet.
Alleine die Tatsache, dass es ein fast 80seitiges Handbuch für diesen Synth gibt, sagt schon vieles (nein nicht für alle Sprachen, sondern für jede Sprache 80 Seiten!)
Bei allem, was andere Minisynths gut machen, legt Roland noch mal 1-2 Schippen drauf.
Hier meine (persönlichen) Highlights:
- 64 Step Sequenzer und nicht 16 Steps
- 64 Pattern und nicht 16 oder 32
- Live Sequencing und Step-Sequencing.
- Jeder Step kann einzeln editiert werden
- Delay, Reverb und! Chorus. Und nicht nur die Intensität ist einstellbar. 4 Reverbtypen, 4 Chorustypen, viele Parameter einstellbar ...
- Batterien sind ja schon was besonderes (Volca) aber hier gibt es gleich einen eingebauten Akku.
- den Kauf eines Netzteils kann man sich sparen - günstige Versorgung über USB und ein USB Kabel wird sogar mitgeliefert.
- Sound Ausgabe über USB. Ein Audio-Interface zum Anschluss an den PC kann man sich sparen.
- Sichern/Rücksichern der Einstellungen über USB-Laufwerk
- Möglichkeit das Audio Signal eines zweiten Synth dazu zu mischen.
- Steuerung über Midi CC möglich
Und ja, der Klang und das Konzept der Klangerzeugung - super. Vieles machbar von einfachen Sägezahn über Rechteck zu komplexen Wellenformen.
Die Bedienung: ok. Klar, bei der Größe muss man Abstriche machen und die Regler doppelt belegen. Das ist bei anderen Synths nicht anderes. Aber Roland hat sich viel Mühe gegeben und eine eingängige und intuitive Bedienung designt. Einzig das Menü ist mit vielen Punkten etwas überladen. Aber irgendwo müssen die vielen Features ja eingestellt werden.
Auch bei dem 7Segment Display kann man meckern - tue ich aber nicht. In ein kleines Gerät kann man kein großes Display einbauen und da muss man sich für kleine Schrift mit vielen Infos (wie zB beim Behringer Pro VS Mini) oder große Schrift mit wenigen Infos entscheiden. Mir ist mittlerweile die große Schrift lieber. Mit der Zeit kennt man die Abkürzungen.
Ja, bei den Tasten hätte ich lieber eine Tastatur alla Volca gehabt. Die Gummitasten zum Spielen von Noten sind etwas ungewohnt, aber mit der Zeit geht es.
Eine Sache wundert mich: Bei anderen Roland Geräten wird sogar unter Windows verlangt einen speziellen USB Treiber zu installieren. Da ich Linux nutze, kamen die Geräte für mich nicht in Frage. Mit dem S-1 geht Roland genau in die andere Richtung. Kein USB-Treiber mehr notwendig, dafür aber eine USB-Soundkarte und ein USB Laufwerk an Bord - und alles Class-complient, so dass Linux überhaupt kein Problem darstellt.