Der Kinnhalter ist mittelhoch bis hoch. Entsprechend ist er nichts für Leute mit kurzen Hälsen. Die Aussparung für den Saitenhalter ist so großzügig dimensioniert, dass hier nichts kollidieren dürfte.
Vom Erscheinungsbild her ist der Halter eher unästhetisch und gedrungen. Die Kinnauflage ist ziemlich klein, was einen sehr festlegt - vermutlich konnte man hierdurch ein bißchen Material sparen. Das äußere Ende ist sehr spitz, wovon mal am Hals aber nichts merkt.
Die Hinterkante ist links etwas heruntergezogen, und weicht damit dem Kieferknochen aus, was die Gefahr von Druckschmerzen reduziert. Rechts der Mitte ist die Hinterkante jedoch deutlich ausgeprägt, dadurch hat man guten Halt, kann den Kopf entspannen und beugt somit Nackenschmerzen vor.
Das Material sieht eher so aus, als hätte man das Ebenholz noch mal nachgebeizt, damit es schön dunkel aussieht. Die Oberfläche ist relativ großporig. Die Ausarbeitung ist sauber, aber man sieht, dass nicht bis ins Detail gearbeitet wurde: gegen das Licht gibt es eine Reihe kleiner Unebenheiten, die für die Funktion jedoch egal sind. Man darf nicht vergessen, dass dies eine Stütze aus dem Billigsegment ist, und dafür ist die Qualität sehr ansprechend!
Ebenfalls sehr gut sind die Schlösschen aus (laut Thomann) rostfreiem antiallergenem Stahl. Nie mehr Probleme mit giftigem Grünspan und Nickelallergie. Das Schlösschen ist sauber und rechtwinklig befestigt.
Die Korkauflagen sind dick und sauber geschnitten, das Material eher Mittelklasse.
Die Auflagen sind eher klein gehalten, was die Decke nur wenig dämpft.
Klanglich war der Halter an meinem Instrument überzeugend, beide harmonieren gut miteinander.
Fazit:
Wer bereit ist, Abstriche beim ästhetischen Erscheinungsbild zu machen, hat bei passender persönlicher Anatomie die Möglichkeit, hier einen Kinnhalter zu bekommen, der sehr ergonomisch sein kann.
