Sandberg Fingerboard Oil

Das Sandberg-Öl ist wirklich top. Ich habe damit bereits mehrere Reinigungsgänge diverser Gitarren hinter mir und es ist wirklich klasse. Ich verwende es bei Gibson Les Pauls und bei 2 Taylor Gitarren (Mini und Academy) für die Griffbretter, aber auch der Einsatz bei größeren Fläche wie einem uralten Klavier ergibt ein Top Ergebnis.

Etwas ist mir aufgefallen - falls schon mal jemand versucht hatte, alte Klebereste von Klebestreifen oder Aufklebern/Stickern zu entfernen, sollte unbedingt dieses Öl probieren. Es ist wirklich harmlos und schonend zu Oberflächen, aber bei Kleberesten fängt das Öl plötzlich an Wirkung zu zeigen und löst die Klebe regelrecht auf. Ein bisschen Öl auf einen Putzlappen und die Klebereste damit berühren, plötzlich lösen sich die Reste auf und bleiben im Lappen. Besagtes Klavier hatte vom letzten Umzug Reste von Tape auf der Rückseite (um eine Klappe zu fixieren), dass habe ich mit dem Öl prima weggekriegt und das Holz glänzte danach im schönsten Ton.

Der Geruch ist etwas streng, ähnlich Teebaum-Öl, vergeht aber nach einiger Zeit.

Ich benutze mehrere Fingerboard-Öle je nach Holzart des Griffbretts. Bei meiner Harley Benton SC-450plus Vintage Cherry Burst gefiel mir der ursprünglich leicht rötlich-hellbraune Ton des Pau Ferro-Griffbretts nicht so gut.
Klar, Les Paul-artige Gitarren verbindet man häufig mit einem satt dunklen Ebenholz- oder Palisander-Griffbrett.
Nachdem ich in einigen Bewertungen gelesen habe, dass das Sandberg-Öl neben der Pflegewirkung auch noch einen abdunkelnden Effekt haben soll, habe ich das Öl bestellt und auf der HB Les Paul ausprobiert. Und siehe da, das Griffbrett wurde auffallend dunkler, wobei die Maserung des Pau Ferro-Holzes jedoch weiterhin schön zur Geltung kommt.
Um den Effekt zu erreichen, sollte man ruhig mehrmals ölen, insbesondere wenn das Griffbrett sehr trocken ist, damit das Holz richtig gesättigt wird. Überschüssiges Öl massiere ich zum Schluss mit Hilfe einer Zahnbürste mit weichen Borsten in das Holz ein, so dass vor dem Aufziehen von neuen Saiten noch ein leichter Film auf der Oberfläche vorhanden ist (mag vielleicht nicht jeder, aber für mich fühlt es sich gut an).
So gepflegt ist der Gitarrenhals super angenehm zu bespielen. Die Gitarre sieht mit dem dunkler gewordenem Griffbrett und der Cherry Burst-Lackierung jetzt richtig edel aus.
Das Öl, welches ich bekommen habe, riecht zwar etwas "mechanisch" (wie eine Mischung zwischen Lemon- und Nähmaschinenöl); vielleicht war es schon etwas überlagert ?
Der Geruch ist auch noch 3-4 Tage an der Gitarre leicht wahrnehmbar, verschwindet dann aber, so dass die Finger nach dem Spielen auch nicht mehr danach riechen.
Die Pflegewirkung sowie die optische Aufwertung des Griffbretts entschädigen dafür um so mehr.
Daher: Klare Kaufempfehlung an alle, die ähnliches mit ihrer Gitarre oder Bass vorhaben.

Ist ja bald EM ;-) - habe mir, obwohl das Sandberg-Fläschchen noch gut gefüllt ist, dass MusicNomad Fretboard F-one Oil (MN105) bestellt. Ihr wisst vielleicht wie das ist, man meint oft, es könnte ja noch besseres Zeug geben, wie das, was man hat.
In meinem Fall - ne, scheinbar nicht. Beide Öle im Vergleich. Das Sandberg hinterlässt eine "schönere??? bessere???tollere??? Oberfläche nach dem trocknen. Kann natürlich auch Einbildung sein. Aber was will man ausrichten gegen die Stimmen im Kopf?
Also bleibe ich beim Sandberg (obwohl es nach der Anwendung ein bissl riecht, verfliegt aber schnell). Das MusicNomad-Öl ist absolut geruchlos .... aber die Stimmen singen eben immer "Sandberg" "Sandberg" .....
Habe also genügend Griffbrett-Öl bis zum Sankt-Nimmerleinstag - Danke