Schaller GTM Bridge Non-Reverse C

Eigentlich wollte ich nur die etwas gruselig aussehenden Teile meiner Ibanez Talman austauschen. Denn mein aggressiver Angstschweiß hat die verchromten Teile über die Jahre ausschlagen lassen. Der SCHALLER GTM-C passt mit seinen kleineren Gewindebuchsen genau in die Gewindebuchsen des Ibanezsteges. Auch der Abstand stimmt. Evtl. sollte die Verbindung mit etwas Kleber gesichert werden. Die sechs kleinen Reiter haben keine Kerben. Die werden am besten mit einer Schlüsselfeile (Dreieckform oder rund für die dickeren Saiten) nach anzeichnen sehr vorsichtig eingefeilt. Die darin liegende Saiten dürfen nicht auf Kanten liegen.

Die Einstellung ist dank des breiten Einstellbereich völlig unproblematisch und gelingt mit einem Gitarrentuner, am besten einem mit Zeiger. Wird der etwas breitere GTM-C mit einer Gitarre mit extremem Carved Top oder einer Semi-Acoustic verwendet, muss das Stop-Tailpiece entsprechend hoch herausgedreht werden damit die Saiten wirklich nur auf den kleinen Reitern aufliegen. Das erfordert u.U. längere Schrauben.

Selbst als versierter Gitarrenmensch habe ich nicht schlecht gestaunt, wie groß der Einfluss eines Steges auf den Sound einer Gitarre sein kann. Schon ohne Verstärkung hatte jede Saite mehr Punch und Dynamik. Am Röhrenamp gingen dann wirklich alle Lichter an.

Diese Schaller Bridge hat auf einer Gibson SG die Gibson-Nashville Bridge ersetzt. Ist kein Unterschied festzustellen. Die alte Bridge war mittlerweile so zerfressen dass die Saiten bei extremen Bendings nicht mehr richtig in den Kerben hielten und schön sah es auch nicht mehr aus. Neue Bolzen sind zwar dabei, mussten aber nicht zum Einsatz kommen. Hier brauchte man wirklich nur die alte Bridge abnehmen und diese hier draufpacken. Einzige Schwierigkeit: Die Kerben muss man selber feilen, hierbei ist Präzision gefragt.

Der Schaller-Steg ist sehr gut, sieht aus wie das Original und passt bei meiner Gibson Les Paul Standard (Baujahr 1993) exakt auf die vorhandenen Halterungen.

Soundveränderungen gegenüber dem alten Steg habe ich nicht festgestellt. Allerdings sind die Böckchen nicht gekerbt. Den Steg hatte ich gekauft, weil die Kerben in dem vorhandenen Steg nicht optimal waren. Das Einfeilen der Kerben ist nicht einfach, schnell hat man das Ding durch zu tiefe oder falsch platzierte Kerben verdorben (so wie ich jetzt). Also besser dem Fachmann überlassen.