Mir haben mehrere Sachen nicht gefallen. Die Rollen sind fest, ja. Sie fallen ohne aufliegende Saite nicht heraus wie bei der Billigimitation (war es Goldö?). Warum sollte man so eine Selbverständlichkeit aber loben? Die Rollen rollen auf einem Gewinde quer zur Saitenlage und ändern also immer minimal den Saitenabstand zueinander, wenn man die mal wechselt. Kein Weltuntergang, aber unschön. Dann höre ich jedes Bending der Diskantsaiten, weil die Fräsung der Rolle einen viel zu flachen Stich hat. Die Saite hat Spiel quer zum Hals und in Verbindung mit Graten in der Fräsung kratzt sie nur so hin und her. Wenn ich über dem 12. Bund einen 1,5-Ton bende, dann schwuppt mir die Seite von der Rolle und liegt auf dem Gewinde der Achse. Das ist total inakzeptabel. Ich werde mal sehen, ob mir der Uhrmacher die Rolle glatt und tiefer fräsen kann, damit die Saite da bleibt, wo sie ist. Das hat dann gleich den Vorteil, dass sie etwas tiefer liegt, denn wie jemand schon angemerkt hat, ist die Steghöhe EXTREM hoch. Ich hatte eine Saitenlage, die war einfach nur grauenvoll. Meinen Hals hatte ich im perfekten Einklang mit der originalen Tune-o-matic eingestellt. Meine Saitenlage auf der günstigen Epiphone SG war davor ein Traum, sie war besser spielbar als meine 600€ Ibanez. Zunichte gemacht mit der Rollerbridge. Ich behalf mir halbwegs, indem ich den Flansch des Gewindedübels abschleifte und noch einen Milimeter mehr Tiefe mit den Höhenschrauben gewinnen konnte. Eine traurige Notlösung. Außerdem ist mir unklar, wieso die Stellschrauben zum Intonieren in Richtung Kopfplatte zeigen. Mir fiel das erst durch Zufall auf, da ich sie erst wie gewohnt andersherum platziert und sah mich dann nach Recherche bestätigt, dass ein Hersteller so etwas Komisches macht. Vor den Schrauben ist nunmal meine Humbucker-Fassung, den Schraubendreher muss ich sehr steil ansetzen, um zu intonieren. Dabei verliert die Billigschraube mit jeder Umdrehung Material. Bei genauerem Hinsehen fiel mir auf, dass einem auch nichts anderes übrig bleibt, als sie so auszurichten (bitte nicht, wie ein anderer Rezensent angab, andersherum auflegen), da sie in der Draufsicht einen kleinen Verziehungswinkel hat. Dieser kompensiert nämlich die standardmäßig schiefwinklige Bohrung der Gewindedübel (nicht genau 90° zum Hals), sodass die Saiten dann doch wieder über einem 90°-Winkel über die Rollen führen. Die Rollen selbst sind natürlich ebenso leicht verdreht, damit das ganze dann wieder passt. Setzt man die Bridge andersherum auf, so verdoppelt man den Winkel statt ihn auszugleichen.