... zum Spielen ist sie da; aber der Reihe nach.
Der Hauptgrund für den Erwerb der Schecter Omen Extreme 7 war, dass ich eine Gitarre für den Proberaum haben wollte um meine siebensaitige PRS SE nicht länger hin- und her transportieren zu müssen. Deshalb war mir wichtig, dass sie Coil-Split oder - Tap aufweist und für unterschiedliche Sounds von clean bis heavy eingesetzt werden kann.
Verarbeitung: Bisher hatte ich von Schecter nur ältere Diamond Modelle gesehen, die allesamt geradezu perfekt gearbeitet waren. Auf den ersten Blick ist die Extreme 7 ok, aber bei genauerem Hinsehen eine Enttäuschung: Verrostete Schrauben der Kopfplatte, 7 kleine Scharten und zwei kleine Kerben an der oberen Halseinfassung (das untere Halsbinding ist ok), optische Unregelmäßigkeiten im Holz am Rand zu den Pickups und ein asymmetrischer Saitenabstand zum Halsrand im Bereich der oberen Bünde. Da der Hals auf der Höhe des 24. Bundes breiter ist als der der PRS (ca. 67 statt 63mm), hat die Fertigung jede Menge Spiel bei der Montage des geschraubten Halses. Die Folge sind ca. 2,5 mm Platz zwischen der tiefen H-Saite zum Rand und ca. 4,5mm zwischen e-Saite und Rand. Für die Bespielbarkeit ist das kein Problem; auch dass die e-Saite am Polpiece des Halstonabnehmers vorbeiläuft ist eher ein optisches Problem. Was mich mehr störte war die Erklärung von Thomann, dass man für 600€ keine bessere Verarbeitung erwarten könne. Interessant ist, dass alle meine Gitarren - und die waren alle bis auf die PRS, billiger als die Schecter - nicht solche Merkmale mitbrachten. Vor diesem Hintergrund lernt man seine alten Schätzchen wieder richtig zu schätzen!
Immerhin gibt es keine scharfkantigen Bünde oder störende Unebenheiten. Die Inlays im Griffbrett sind sauber eingearbeitet.
Bespielbarkeit: gut
Klang: Die gewünschte Flexibilität von soften bis zu harten Tönen ist da. Der Ausgangspegel der Tonabnehmer ist etwas höher als bei der PRS. Das Sustain ist entgegen der oft kommunizierten Aussage, dass eine Gitarre mit geleimtem Hals diesbezüglich Vorteile hätte, bei der Schecter mit geschraubtem Hals deutlich länger als bei der PRS SE mit geleimten Hals.
Unter dem Strich ist Omen Extreme 7 für mich ein gutes Werkzeug - die optischen Unzulänglichkeiten fallen da so nicht so ins Gewicht. Ach ja, für die verrosteten Schrauben an der Kopfplatte hat Thomann 4 neue geschickt.