Schlagwerk CBT 10 Cajon Bass Tube

Hallo liebe Drummer,

die Tube ist tatsächlich ziemlich geil. Der Sound der Cajon ändert sich. Die Veränderung hört sich für meine einfach gestrickten Ohren nach einer Herausfilterung der sehr tiefen und mittigen Frequenzen an, mit Anheben eines tiefen Bereichs. Also halb ein Filter, halb ein Resonator.
Ohne Tube macht es aus meiner Sicht ingesamt mehr "WUMMP", weil auch ein paar sehr tiefe und mittige Frequenzen mit aus dem Cajon kommen.
Mit Tube kommt gefühlt auch mehr "WUMMP", aber eben zusammengefasst, ohne das ganz tiefe "UMPF".
Ein Hörbeispiel würde hier gute Dienste leisten ;-)
Ich mag es, und wer den Preis nicht scheut, kann damit experimentieren und seinen Spaß haben.

Das Rohr hat eine schön verrundete Öffnung, ist aber mit ca. 9 cm effektive Länge ziemlich kurz. Dadurch ist der Effekt geringer als erhofft. Störend ist auch der dicke Wulst am Rand, der nicht schön aussieht.

So funktioniert es: Es handelt sich um ein Bassreflexrohr wie man es von Lautsprechern kennt. Die Länge des Rohrs muss auf die Resonanzfrequenz des Cajon abgestimmt sein. Ein typisches Cajon hat eine Öffnung von 10 cm und ungefähr 40 Liter Volumen. Nach der Formel von Thiele-Small (googeln) ergibt das ohne Rohr eine Resonanzfrequenz von 80 Hertz. Das 9 cm lange Rohr bringt die Resonanzfrequenz runter auf 60 Hz. Ein 25 cm langes Rohr würde sie auf 43 Hz runterbringen, was schon eher nach Bassdrum klingt. Wer nicht vor etwas Bastelei zurückschreckt, kann im Baumarkt ein DN 100 HT-Rohr kaufen und auf die passende Länge kürzen. In der Tat bringt das noch mehr Wumms, nur die Befestigung ist nicht so einfach.

Ich benutze mein Cajon meistens als Bassdrum und spiele es mit einer Fußmaschine. Für diesen Einsatzzweck ist die Röhre sehr gut geeignet, da sie die Resonanzfrequenz des Cajon deutlich zu tieferen Frequenzen hin verschiebt und somit den Sound tiefer und satter werden lässt. Wenn ich das Cajon herkömmlich mit der Hand spiele, nehme ich die Röhre gerne auch mal heraus, um den eher holzigen Klang der Basstöne zu bekommen. Hier zahlt es sich aus, dass die Röhre nur gesteckt und nicht verklebt oder verleimt ist. Mein AKG C420-Clipmikro kann sich gut an die innere Kante der Röhre klammern. Ist natürlich ein stolzer Preis für ein Plasikrohr, aber ein (fast) angemessener Preis für die Idee und die für die klangliche Veränderung.

Meiner Meinung nach ist das CBT zu teuer. Hiebei handelt es sich ja nur um ein Stück Plastikrohr... aber, dass kann ja jeder Käufer für sich selber beurteilen.

Ohne Frage führt dieses Teil bei einer Cajon dazu, dass der Sound tiefer wird. Allerdings geht das auf Kosten des Sustains. Mit dem Cajontube klingt der Bass-Schlag kürzer und dadurch wirkt die Cajon trockener. Meiner Meinung nach steht der trockenere Sound den wenigsten Cajons. Insbesondere die preiswerten Modell verlieren dadurch an Klangqualität.
Dennoch gibt es gute Gründe das Cajontube einzusetzen. Zum Beispiel bei Cjons mit Dünner Schlagplatte und kräftigen Spielern. Die holen so aus der Cajon meher "Substanz" aus dem Bass. Eine andere Möglichkeit wäre, wenn man mit der Cajon in einer Raumecke spielt und damit den durch das Cajontube abgesnkten Bass nochmal deutlich verstärkt.

So klingt der Bass mehr nach einem E-Drum-Bass - was bei bestimmten Musikrichtungen natürlich super klingt!