Der zweite Band von Rock's Cool ist aufgebaut wie der erste und schliesst didaktisch nahtlos an diesen an. Wer ausserdem die acht Stücke, alles Hits, zumindest mehrheitlich mag, ist mit diesem Band auf der sicheren Seite. Es gibt wieder parallele Ausgaben für Bass und Schlagzeug, die tatsächlich auch schon erhältlich sind. Was für so ambitionierte Vorhaben auch nicht selbstverständlich ist. Für alle gibt es Playbacks und Videos zum Download.
Frank Dolls Erklärungen sind gut nachvollziehbar. Die Erklärung der Körperhaltung für das Spielen von Barre-Akkorden habe ich so genau in Bild und Schrift noch nirgends gesehen. Dafür ein dickes Lob. Normalerweise muss man diese Haltungs-Sache als Autodidakt und wahrscheinlich auch oft als Schüler mit Gitarrenlehrer mühsam alleine herausfinden.
Wie im ersten Band wird jedes Stück in kleinen verdaubaren Happen aufgebaut, so dass das fertige Stück am Ende nicht mehr so schwer ist. Die gut klingenden Playbacks (gott-sei-dank mit Gesang) gibt es in verschiedenen Geschwindigkeiten und es macht einen großen Spaß, zu ihnen zu spielen.
Die Stücke sind etwas vereinfacht und ihre Noten passen meistens auf eine Doppelseite, so dass man nicht blättern muss. Schrift und Notenbild sind einwandfrei.
Sologitarre hier und da wird etwas zaghaft mit vermittelt, der Schwerpunkt ist aber ganz klar die Rock-Rhythms-Gitarre.
Vielleicht sollte der Verlag darüber nachdenken, all den Autodidakten (an die sich der Band zurecht auch wendet) und die Band-losen-Schüler eine Vermittlungs-Homepage anzubieten, so dass Einzelkämpfer sich vernetzen könnten und auf diese Weise doch noch zu ihrem Band-Glück mit Rock's Cool finden. Leider ist der Verlag in Sachen Internet etwas hinter der Zeit zurück, was man auch an der lieblosen Präsentation der Begleitvideos sieht.
Ein weiterer Wunsch an die Autoren/den Verlag wäre die Freigabe der einzelnen Spuren der Playbacks, so dass man in einer DAW z.B. die manchmal hilfsweise mitlaufende Hi-Hat bei Passagen ohne Schlagzeug ausblenden oder leiser stellen könnte. Oder das eigene Instrument leiser mitlaufen lassen könnte. Z.B. gibt es wie im ersten Band Passagen, an denen ein Akkord auf der Eins angeschlagen und dann den ganzen Takt über gehalten wird. Hier hilft eine aufdringliche Hi-Hat dem Gitarristen, den Rhythmus zu halten. Aber irgendwann will der und muss der Gitarrist diese Hürde auch ohne Hi-Hat meistern, doch dazu fehlt leider das richtige Playback.
Ich wünsche den drei Autoren dieser Bände viel Erfolg und hoffe, dass die Verkaufszahlen noch einen weiteren Band rechtfertigen. Oder ein Lehrbuch Blues' Cool?