Das „Sennheiser ew 100 G4-CI1 E-Band“ überträgt kabellos vom Instrument zum Verstärker. Die Funkübertragung erfolgt latenzfrei ohne Digitalisierung. Die Funkkanäle sind anmeldungsfrei und zumindest nach derzeitigem Stand ohne Einschränkung. Die technisch komplexe Funkapparatur ist ganz einfach zu verwenden. Sie kann per Plug-and-play in Betrieb genommen werden und hat bislang noch keinen Eingriff ins Setup benötigt. Einschalten per Schaltknopf, Ausschalten durch Drücken über 3 sec, Frequenzzuweisung automatisch und fix.
Der Receiver misst einschließlich Antenne etwa 20 x 20 x 5 cm und wiegt „nichts“. Er wird mittels Klinkenstecker mit dem Bass-Verstärker verbunden. Steht er direkt auf dem Verstärker, und ist das Verbindungskabel auch noch aufgerollt, dann können schon einmal störende Brummtöne oder Klirrgeräusche entstehen. Das sollte man wohl auch nicht so machen. Wenn alles korrekt aufgebaut ist, dann klingt die Übertragung für meine Ohren vollkommen sauber und voll, ohne jeden Unterschied zur Kabel-Übertragung.
Der Frequenzbereich des Sennheisers und auch anderer Funkstrecken entspricht ungefähr der Hörschwelle des menschlichen Ohrs. Besonders für Bassisten dürfte interessant sein, dass die Funkstrecke Audiofrequenzen von 25 - 18.000 Hz überträgt. Die tiefe H-Saite schwingt mit 30,87 Hz.
Den kleinen und leichten Sender kann man mit einem Clip in den Gitarrengurt einhängen. Er verrutscht auf meinem Ledergurt nicht. Die Verbindung mit dem Instrument erfolgt ebenfalls mit einem Klinkenstecker. Besonders überzeugt hat mich der mit einem Schraubgewinde fest am Sender verbundene Stecker, weil ich mit anderen Übertragungsgeräten und Steckverbindungen bereits unschöne knackende Störgeräusche kennengelernt hatte. Besonders, wenn ja auch noch Bewegungen auf die Kabel einwirken.
Um den Sender ein- oder abzuschalten (3 sec), öffnet man eine Klappe mittels zwei kleinen Druckknöpfen, die man gleichzeitig drücken muss. Das ist ein bisschen ungeschickt, weil das Gerätchen ja auch noch im Gurt halb hinter einem hängt. Ich mache mir immer Sorgen, dass ich die Klappe vielleicht einmal abbrechen könnte. Das ist aber auch schon die einzige Kritik an dem wundervollen Gadget. Der Sender wird mit zwei AA-Batterien oder Akkus bestückt, die mindestens zwei bis drei Übungsabende halten. Sehr praktisch ist eine zusätzliche Batterieanzeige auch am Receiver, damit man sich nicht jedesmal den Hals verrenken muss, um das kleine Senderkästchen zu inspizieren.
Das Set enthält Netzteil, Kabel und sogar Rackmount-Teile. Es wird ohne Tasche geliefert, aber es passt einschließlich zusammengerolltem Gurt und Kabeln genau in die schmale, leichte „Thomann Kemper Remote Control Bag“ für 29,00. Getränke tragen aber in der Seitentasche dann doch etwas zu stark auf. ;)
Der Aufbau des Bassisten-Instrumentariums dauert sowieso immer ein bisschen. Alles auspacken, Gurt am Bass anbringen, Strom- und Instrumentenkabel auslegen und einstecken, Geräte anschalten und checken, stimmen. Da brauchen das Aufstellen und Verbinden des Sennheiser kaum noch zusätzliche Mühe und Zeit, alles ist schnell zusammengefügt und eingeschaltet. Bisher hat es vollkommen zuverlässig gearbeitet, es gab keine Probleme oder Ausfälle.
Alles in allem ein wunderbares Hilfsmittel, um im Probenraum und auf der Bühne seine Bewegungsfreiheit zu haben. Ich bin so erleichtert, dass ich nicht mehr auf mein eigenes Kabel treten kann! Ich stelle meinen Bassverstärker im Probenraum oder auf der Bühne auf, wo immer ich es für angebracht halte, und kann trotzdem beim Üben meinem Bandkollegen über die Schulter sehen, wenn ich seine Hilfe brauche.