Ich spiele Gitarre und Bass und habe jahrelang eines der beliebten Geräte im untere Preissegment genutzt. Das hat seinen zwar irgendwie Job gemacht, es insbesondere bei der Übertragung des Basssignals aber nicht wirklich zufriedenstellend. Tiefe Töne waren stets von einem sehr deutlich wahrnehmbaren Rauschen begleitet. Bei Gesang und Gitarre hielt sich das in Grenzen. Nach ein paar Jahren im Einsatz begann die mit einem weichen gummiartigen Überzug versehene Kunststoffhülle des Empfängers sich ihrer Weichmacher zu entledigen, wodurch das Teil extrem klebrig wurde. Die Befestigungsösen für den Gürtelclip waren im Übrigen schon nach wenigen Einsätzen abgebrochen und die Klappe vom Batteriefach wollte auch nicht schief angeschaut werden. Kurzum: es sollte etwas Neues her. Ich habe die aktuelle Version des mir bekannten Herstellers ausprobiert, die beim Bassspielen aber noch stärker gerauscht hat als die alte. „Bekanntes Problem, an dem man nichts ändern kann“ sagt der Hersteller dazu. Ich habe das neue, günstigere Sennheiser-System ausprobiert (XSW). Auch das rauscht beim Bass-Spielen. Nicht so stark vielleicht, aber dennoch merklich. Am Ende habe ich mich dann für das G4 entschieden und freue mich seitdem bei jedem Live-Gig darüber. Es funktioniert absolut zuverlässig und der Sound ist mit Abstand besser als bei den anderen, von mir ausprobierten Geräten. Der Frequenzbereich reicht runter bis 25 Hz und bei diesem Modell zeigt sich keinerlei „Aufrauschen“ bei tiefen Tönen. Es gibt ein sehr geringes Grundrauschen, das aber völlig untergeht, sobald irgendetwas anderes übertragen wird. Die Verarbeitung ist sehr gut, das Gehäuse des Empfängers ist aus Metall. Und sollte damit mal irgendetwas passieren, gibt´s bezahlbare Ersatzteile. Ich bin mit dem Gerät wirklich glücklich.
Dennoch gibt es auch etwas zu meckern. Es wird in einem labbrigen Pappkarton geliefert, der zum Transport vollkommen ungeeignet ist. Man benötigt daher zwingend ein Case oder eine Tasche. Die mitgelieferten Ohrhörer werden der Qualität des Funksystems nach meiner Ansicht in keiner Weise gerecht. Sie sind nutzbar, machen aber auf Dauer nicht wirklich Spaß. Und dann gibt es etwas, das ich überhaut nicht verstehe. Der Empfänger verfügt über eine Scan-Funktion, mit der man frei Frequenzen aufspüren kann (den Sender währenddessen bitte abschalten!). Das ist ein nettes Feature. Weiterhin verfügen die Geräte über eine Funktion, die „Frequenzübertragung per Infrarot-Schnittstelle“ heißt. Leider funktioniert diese aber nur in eine Richtung, nämlich vom Sender zum Empfänger. Was das soll, entzieht sich meinem Verständnis. Wenn ich mit dem Empfänger ein Scan durchgeführt und eine freie Frequenz gefunden habe, dann kann ich diese nicht mittels Infrarot-Sync an den Sender übertragen, sondern muss sie am Sender per Hand einstellen. Was nützt mir dann aber die Infrarot-Schnittstelle? Es gibt natürlich auch Einsatzbereiche, wo eine Übertragung in die andere Richtung nötig ist; z.B. wenn mehrere Empfänger von einem Sender gespeist werden sollen. Aber mal ehrlich – die meisten werden das Gerät mit einem Empfänger als Einzelmusiker betreiben und da wäre die Übertragung in die andere Richtung sehr viel nützlicher.