Vorweg: Versand durch Thomann war 1A.
Zum Produkt: InTests und Kundenbewertungen ist eigentlich meist von einer neutralen Abstimmung die Rede, und dem kann ich beim besten Willen nicht zustimmen. Mag sein, dass der HD-280 weit weniger schlimm ist als so manche "aktuelle" Marke, aber der Bass ist definitv überzogen - zwar sauber, definiert, Kicks kommen sehr nett, Aufnahmefehler (Subbass, Mikrophon-Popps) auch, aber die Bassgitarre drängt sich schon furchtbar in den Vordergrund und spielt dann halt so für sich alleine über alles drüber. Ohne EQ halte ich das nicht aus. Die oft gelobten sauberen Mitten stimmen zwar grundsätzlich, resultieren aber zumindest zum Teil aus einem zurückhaltendem oberen Mittenbereich, was die Musik/Bühne verwaschen macht - und dazu verleitet, lauter zu hören als nötig.
"Neutralität" beim Kopfhörer ist natürlich ein Streitpunkt, da nicht wirklich objektiv messbar, und die Psychakustik funktioniert auch ganz anders als im Freiraum. Für mich definiert sich das pragmatisch über zwei Punkte: drängt sich was vor (lästig!), oder fängt das Gehör an, etwas Fehlendes zu suchen (Frequenz, Rauminformation: auch anstrengend). Mein (billigerer) K240 Studio haut mich zwar in den ersten 5 Sekunden nicht gleich vom Hocker (und der ist natürlich auch kein fehlerloser Top-Kopfhörer), den kann ich aber stundenlang hören. Beim HD-280 geht das nicht. Ich bin aber generell vielleicht eher der offen/halboffen-Höhrer. YMMV.
Abseits des Klanges:
Pluspunkte: Sehr gute Schallisolierung (rein sowohl als raus), faltbar (bleibt aber natürlich trotzdem ein gewisser Klumpen; aufblasbar ist er halt nicht).
Störend: dickes, lautes Kabel ("kratzt" an der Schulter), Verstellbarkeit des Bügels ist beschränkt (kann bei echten Quadratschädeln wirklich nicht ausreichend sein), Polsterung des Bügels nicht optimal.