Mag sein, dass diese Bewertung etwas zu europhorisch ausfällt: Wir hatten das MKE-40 just im Direktvergleich mit einem ME-4.
Zugegeben, das MKE-40 ist ein Protz. Und für low-budget-Unternehmungen ist der Preis der totale Overkill. Aber die Qualität...!
Man merkt, dass diese Lavalierserie aus einem anderen Holz geschnitzt ist: Schon die Art der Kabelführung um die Klammer herum sorgt gleich für drei Dinge: Vermeiden von Kabelknicken, zudem wird das Kabel auf die Innenseite von Krawatte oder Revers geführt und ist über die etwa vier Zentimeter dieser Führung auch gleich akustisch entkoppelt.
Über eine Sennheiser ew-Serie an ein Mackie-Pult geführt stellt man fest: Verbiegen am EQ erstmal nicht nötig! Das Mikro klingt für ein Lavaliermikro (zudem Niere) tonal ausgewogen und gutmütig. Also bleibt (im Vergleich zum ME-4) der EQ als Reserve, um stimmlich oder räumlich bedingte Schwächen abzumildern.
Wir haben es in einer Kirche getestet, wo sich aufgrund des Hallradius Lavaliere mit Kugelcharakteristik verbieten. (Wie man sich denken kann) keine leichte Akustik!
Der Größe des Mikros kommt entgegen, dass wenigstens gleich zwei Kappen mitgeliefert werden, eine weißgraue und eine schwarze. Ein kleiner Trost bei dem deftigen Preis: Man kann das Mikro mit einem Zupf sofort an sehr helle oder gedeckte Kleidung anpassen!
Was sich erst noch zeigen muss ist, ob die Klammer (kein Drehgelenk) auch für dicke Kleidungssäume funktioniert oder man dann auf den Magneten umsteigen muss.
Fazit:
+ sehr ausgewogener Klang
+ gut ausrichtbar
+ robuste Ausführung (sicher langlebig)
- größer als andere Lavaliere
- heftiger Preis
Also - ganz typisch Sennheiser!