Ich bin seit 17 Jahren Musiker, seit ca. 10 Jahren dann auch semiprofessionell mit Band unterwegs und vielen Jahren auch in puncto In Ear Monitoring. Dazu hatte ich mir vor vielen Jahren ein gebrauchtes Funkset von Fame besorgt. Das war damals zum einfach nur Testen voll okay, seit ich aber mit einer jetzigen Band im Epic Groove Metal mit tief gestimmten Gitarren unterwegs bin und auch hier Samples in unseren Songs genauso gut hörbar sein müssen wie alle anderen Instrumente auch, war ich mit der kleinen Funke zunehmend unzufrieden. Da die auch nur eine feste Frequenz hat und ich bei einer der letzten Proben dann das Signal einiger Räume weiter mithören durfte, war klar - jetzt muss was neues her. Da ich kurz zuvor schon die Instrumentenstrecke XSW 1 von Sennheiser erstand und mit der Bedienbarkeit, Ausstattung, Optik und Haptik sehr zufrieden war, habe ich nach langem hin und her (und mit mir selbst grüben zwischen LD Systems, Sennheiser und Shure PSM) mich dann für das In Ear Äquivalent entschieden. Bei der darauffolgenden Probe - die letzte vor dem darauffolgenden Gig - hat es mir ein so breites Grinsen über das Gesicht gezimmert, dass ich vor Begeisterung fast den Boden wischen musste. So klare Breitenstaffelung und Frequenzverteilung war ich mit meinen Shure SE215 ja schon gar nicht mehr gewohnt! Jetzt hab ich endlich Sound, den ich vorher mühselig über unser Soundcraft Ui24r fürs Monitoring gemischt habe, und da ist im Proberaum alles vertreten: Drumset (mikrofoniert mit acht Stützmikrofonen, zwei Vocals, zwei Gitarren, ein Bass und Stereosamples). Bei der alten Funke war ich immer im Bereich analoger Summenkompression und wenn ich ein Signal leiser machte, kam nach dem Zufallsprinzip ein anderes in den Vordergrund. Bei der XSW habe ich nun ein so klar gestaffeltes Klangbild! Der darauffolgende Gig war absolut Premium. So geilen Bühnensound habe ich in 17 Jahren Musikererfahrung noch nie gehabt, und das trotz dass wir Vocals und Bass Drum als Monosumme vom FOH bekamen (und ich im Soundcraft für alle beigemischt habe).
Die Übertragung zwischen Sender und Taschenempfänger war im gesamten Club einwandfrei, keine Abbrüche, keine Intermodulationsstörungen und selbst der kurze Abgang gen Backstage nebenan zum Batterietausch des Gitarrensenders gab mir die Möglichkeit die komplette Moderation unseres Sängers genießen zu dürfen.
Eingebaut habe ich den Sender in ein 9,5" Rack. Die beiliegenden Rackohren passen dafür leider nicht, man kommt dann in Summe auch knappe 12" (obwohl die 9,5" Racks hier auf Thomann in Wirklichkeit 10,5" sind). Abhilfe schafft eine 1 HE Rackwanne, die ich in der Tiefe halbiert habe (#flexen) und den Sender darangeschraubt. Dazu hatte ich mir dann auch eine Antennenverlängerung besorgt, damit die Antenne vorn am Rack ist.
Zu den Features, die mich am meisten überzeugt haben während der Benutzung: abstufbarer Eingangspegel und die Frequenzsynchronisation per Infrarot (Berufskrankheit, dass ich auf jegliche simple Elektronik stehe).
Mit großer Wahrscheinlichkeit ist dieses System nicht das Top End, aber für den gehobeneren Einstieg in die IEM-Welt eine absolute Empfehlung. Die beigelegten Kopfhörer habe ich nicht getestet, werden aber die Backupkopfhörer für alle Fälle.