Ich hatte bisher nur mit Software-Synthesizer herumgespielt und wollte mal einen haben, der mehr Hands-On ist. Also anmachen und loslegen.
Zudem fand ich diesen geisterhaften weichen Synth-Sound, den man in Thom Yorke's "Anima" gut heraushört, sehr schön und stellte nach etwas Recherche fest, dass dieser von Prophet stammt.
Dennoch hatte ich mir einige Synthies angeschaut und in der engeren Auswahl standen der Korg Minilogue, der Hydrasynth und dieser.
Gegen den Korg Minilogue hatte ich mich dann entschieden weil dieser nur 1 LFO hat und mir der Sound nicht so ganz gefällt.
Der Hydrasynth ist eigentlich ein toll durchdachter Synth, wo der Sound wahrscheinlich auch für mich gepasst hätte. Jedoch ist der nicht so ganz WYSIWYG und eigentlich möchte ich Chinas Wirtschaft möglichst nicht unterstützen.
Im Grunde hat der Take 5 all das was ich mir von einem guten Synth wünsche. Schöner warmer Sound, weitestgehend WYSIWYG, 5 Stimmen (für mich völlig ausreichend), 2 LFO's und viele Modulationsmöglichkeiten.
Es gibt ein paar Dinge, die man wahrscheinlich relativ einfach hätte verbessern können. Bis auf die LFO-Amounts sieht man bspw. nicht die Parameter-Werte auf dem Display.
Es ist m.E. auch nicht ganz so einfach herausfinden welche Parameter bei einem Preset eingestellt sind. Mir ist aufgefallen, dass im Bank-Display ein kleiner Punkt aufblinkt, wenn man den voreingestellten Wert eines Parameters erreicht. Finde ich, insbesondere beim Cutoff, etwas fummelig und muss man auch erst wissen. Steht meine ich nicht in der Anleitung.
Die Anleitung ist generell verbesserungswürdig und könnte auch weiter auf die Modulationsquellen eingehen, die ebenso kaum dokumentiert sind.
Der Step Sequenzer kommt ein bisschen ärmlich daher. Eine nachträgliche Bearbeitung der Sequenz ist so viel ich weiß nicht möglich.
Fazit:
Der Fokus wurde für mich eindeutig auf die wichtigen Dinge, wie eben den Sound und die Modulation gelegt. Nicht so wichtige Features kommen m.E. etwas lieblos daher, aber sollten sich im Nachhinein mit Software ergänzen lassen. Die Bedienung könnte an manchen Stellen etwas besser sein.
Der Take 5 ist ziemlich sicher nicht so überladen mit Features wie der Hydrasynth. Nach 2 Tagen hatte ich eigentlich schon einen recht guten Überblick darüber, was alles möglich ist.
Beim Hydrasynth hatte ich, ähnlich wie bei Software-Synthies, die Befürchtung, dass ich mich mit vielen, weniger wichtigen Features, herumschlage und ich mich am Ende schwer tuen würde, irgendwas sinnvolles herauszubekommen.
Den Eindruck habe ich beim Take 5 nicht und es macht eigentlich sehr viel Spaß, weil alles gleich recht toll klingt. Also klare Empfehlung.