Mit den Pearly Gates ging es den Gibson 490'ern an den Kragen, die bei Auslieferung in meiner 2015er SG Standard verbaut waren. Ich empfand sie immer als träge und mumpfig, und wollte das deutlich spritziger und zupackender haben.
Seymour Duncan liefert exakt passende Austausch-PU's, die allerdings in einer Hinsicht gegenüber den Gibsons abfallen: die Pole-Pieces haben auf beiden Pearly-PU's den gleichen Abstand zueinander, obwohl der Saitenabstand bei SG's und Paulas zum Steg hin deutlich auseinander geht. So liegen die beiden E-Saiten über dem Steg-PU etwas zu weit außen. Nicht viel, aber gerade bei einem Set hätte man für den Preis doch mehr Liebe zum Detail erwarten können.
Klanglich hat sich der Einbau sehr gelohnt. Clean sind sie bereits viel klarer und aufgeräumter als die 490'er, im Crunch geht dann richtig die Sonne auf. Unmittelbarer, artikulierter Attack, Pinch-Harmonics strahlen jetzt erst richtig, und die SG fällt bei größerer Zerre viel seidiger in die Obertöne. Trotzdem klingen sie noch typisch nach PAF. So sollte das sein, und ich bin mit dem Austausch sehr zufrieden.
Allerdings habe ich für dieses Ergebnis mehr als nur die PU's getauscht. Gleichzeitig ist die gesamte Originalelektronik (die Platine mit den unsäglichen 300k-lin-Potis) zugunsten einer handverdrahteten SG-Vintage-Schaltung mit 500k-Pots und OrangeDrops rausgeflogen, und die zusätzlichen oben offenen PU-Kappen haben sicher auch noch zum Ergebnis beigetragen. Insofern haben sich die Pearlys sehr bewährt, sie hatten aber auch noch weitere Unterstützung.
Die Montage war übrigens problemlos, und die gedruckte Anschlussanleitung ist vorbildlich.