Der PU liefert genau den Sound, den ich gesucht habe. Am Hals einer Semiakustik ist er schön rund, ohne dumpf oder matschig zu sein. Er hat genau noch genug Höhen und Brillianz, daß man den Anschlag gut hört und damit arbeiten kann. Auch jazzig mit etwas zurück genommenem Tone kommt sehr fett, aber gerade noch mit ausreichend Definition. Bluesiges wird eh wie erwartet sagenhaft, rockige Powerriffs bräuchten je nach Amp und Zerre mehr Definition.
Bis es allerdings soweit ist, hat man schon ordentlich Nerven gelassen und event. Material vernichtet, denn die langen Beine vereiteln eine Montage in vielen Gitarren. Entweder heißt das Holzarbeiten, aber da bin ich eigen, ich kann alle Originalteile auswechseln, ohne rot zu werden, aber beim Holz hört der Spaß auf, denn, was weg ist, ist nunmal unwiederbringlich weg. Oder man versucht die Beine so zu biegen und zu falten, daß es irgendwie geht. Allerdings ist das Material der Bodenplatte kein Messing und darum so spröde, daß die Beinchen abbrechen (so bei mir geschehen).
Das Ende vom Lied war, daß ich zunächst den Pickup mit Gummis am Rahmen befestigt habe, um den Sound grob zu testen. Da ich den für gut befand, hab ich mir aus nem Aluprofil mit einigem Feinwerkzeug eine rudimentäre Bodenplatte zurecht gezimmert und über die defekte Originalplatte mit den vorhandenen 4 Schrauben montiert, zum Glück ist die Aushilfsplatte so dünn, daß die Schrauben in den Spulenkörpern wieder richtig greifen. Hält den Pickup, gewährleistet die Einstellung und ist von oben nicht zu sehen, war halt 1 h Handarbeit. Ich hätte auch die Platte von einem Billigheimer-PU nehmen können (Obacht wg. Stringspacing), wäre aber Messing gewesen und dann solls angeblich dunkler klingen, was zuviel des Guten wäre.
Vorschlag an Seymour: Wenns den 59er schon 2- und 4-adrig, mit und ohne Cover gibt, warum nicht auch noch mit kurzen und langen Beinchen. Dann hat jeder die Wahl. Oder halt nur kurz, vintage hin oder her, dann passt es so ziemlich überall.