Irgendwann habe ich einfach aufgegeben. Um einen vorzeigbaren Solosound aus meinem exzellenten Smitty SingleCoil Stratocaster hervorzubringen, versuchte ich den Hals- Pickup - hübsch, aber matscht leicht. Oder halt den Steg- Pickup, doch dünn dünn war der Sound. Wer wie ich zu den glücklichen Bespielern eines Boogie Mark V zählt, bekommt irgendwie jeden Sound dick, doch das ist ein mächtiges Geröhre und Gedröhne, nicht mein Geschmack.
Nach der Kapitulation der ehrenvolle Rückzug: Der SL-59 mußte her, cremt farblich sich gut ein, sieht neu schon aus wie angejahrt, vintage halt. Mit seiner doppelten Magnetenreihe optisch gerade noch unauffällig, klar ganze Klassen hübscher als grobschlächtig eingefräste Humbucker.
Und ach!, da ist er, der Sound des Stratocasters. Der Pickup nimmt den Holzklang gut an, das ganze schwingt sich in die Gitarre ein und paßt stilistisch zum Gerät, nicht ein Verdacht, hier spiele Paula auf oder Unsägliches aus dem Metallbetrieb. Schlank und kraftvoll tönt es hier, gesplittet wie der SingleCoil, der einst hier saß. Also nur Zugewinn.
Kleiner Tipp unter Fanatikern: Mit einem weiteren PushPullPoti ließe sich der Stegtonabnehmer zum Halspickup dazumischen - die klassische Telecaster- Konfiguration. Ungewöhnlich für den Strat, doch, wenn man denn schon dabei ist, wirklich wert zu probieren: Klingt super, auch als Solo- Ton.
Fazit also: Zugewinn und kein Verlust, erhält den Stratcharakter.