Seymour Duncan SH-JB Hot Rodded Humbucker Tonabnehmer

Habe das SD SSH-JB Set erworben um meine ziemlich muffig klingende Epiphone Standard Les Paul aufzuwerten. Verkabelt habe ich das Set mit Push-Pull Potis um sowohl die Humbucker als auch die Single Coil Option zu nutzen.

Nach dem Einbau hatte ich einen beeindruckenden AHA-Effekt.
Die Pickups funktionierten in der Gitarre wirklich sehr gut. Auch die PP Funktion ist eine echte Aufwertung. Im Humbucker Betrieb macht der SH-4 wirklich einen sehr schönen Crunch und Distortion sound. Selbst bei etwas härterer Gangart macht der Pickup zu keiner Zeit zu und man hat nicht das Gefühl, daß es matscht.

Das gleiche gilt für den SH-2. Natürlich etwas zahmer, jedoch mit der nötigen Durchsetzungskraft. Besonders schön ist die Singlecoil Variante. Gerade wenn man auch cleane Sound benötigt spielt die Combi hier ihre Stärken aus. Insgesamt eine sehr überzeugende Soundentfaltung und um längen weniger muffig als die original PuP's. Schön war hierbei auch, daß sich die Regler jetzt richtig nutzen ließen. fast von Clean bis highgain. Einzig der übliche Höhenverlust ist dann störend.

Jetz muß ich aber sagen, daß die Epiphone nätürlich kein Sustainwunder mit Oberton-Vielfalt ist sondern eher eine nüchterne - naja - begrenzte Gitarre ist. Und genau da kommt die Einschränkung.
Ich habe die beiden Pickups dann umgebaut in eine sehr, sehr hochwertige Tokai LS-120 aus 1981. Diese hat einen excellenten akustischen Klang mit Sustain und Obertönen im Überfluß. In der Gitarre waren SD 59er die bekanntlich nicht so heiß sind. Also hab ich die kurzerhand ausgebaut und durch die SH-4/2 PuP's ersetzt. Was soll ich sagen - die sind wieder raus. Also ich fand die waren viel zu heiß. Besonders der SH-4. Wahrscheinlich war es hier eine seltene Kombination aus Gitarre und PuP's die sich nicht verträgt, aber ich war nicht sehr zufrieden. Im voll aufgedrehten Potibereich kam vielzuviel aus den SD's (und ich habe viel experimentiert mit hoch und runterschrauben). Das fing schon deutlich an zu matschen. Schade eigentlich. Aber man kann nicht immer glücklich sein.

Meine Erfahrung ist, daß das Duo sehr empfindlich auf unterschiedliche Gitarren reagiert.
Die Verarbeitung ist ziemlich gut. Einzig das Kabel könnte besser sein. Hier ist es eher suboptimal die Erdung anzulöten. Hier ist eine Metallfolie und ein dazu verlaufender Draht als Schirm im Einsatz. Kein Drahtgeflecht. Und genau das ist die Schwäche. Die Folie nimmt kein Lot an und nur das kabel anzulöten ist unschön. Das geht besser.

Trotzdem ist das Set empfehlenswert wenn es in der richtigen Gitarre untergebracht ist. und speziell die Push Pull Variante macht sich recht gut.

Der Einbau in meine Epiphone SG Ltd.Edition 1966 G-400 war kein Problem.Für die Justage (Höhe und Neigung zu den Saiten) der Tonabnehmer sollte man sich etwas Zeit nehmen und ausprobieren.

Jetzt zum Klang.Der SH-4JB hat Gain und Kraft ohne Ende und schiebt richtig von hinten.Bei den Höhen haut er meiner Meinung nach zu kräftig rein und muß durch den Amp ein wenig ausgebremst werden.Der SH-2n ist ein absolutes Sahneteil.Ich habe noch nie soviel im Cleanchannel gespielt.Sollte man mal ausprobiert haben.Meine Epiphone SG ist mit diesen Seymour Ducan Tonabnehmer echt der Hammer.Bin mit dem Sound sehr zufrieden.

Der SH-4JB läßt bei der Ummandelung allerding zu wünschen übrig.Deswegen Punktabzug bei der Verarbeitung.

Ich hatte mir dieses Set gekauft, um meine Epiphone les Paul Standard aufzuwerten. Die vorherigen Alnico PU waren meiner Meinung nach zu undifferenziert und zeigten auch eine starke Anfälligkeit für Rückkopplung, was sich leider auf den großen Bühnen der Welt nicht unbedingt als eine positive Eigenschaft erweist. Die Seymour's passen perfekt in die Gitarre. Selbst ich, der nun beim Löten sogut wie keine Erfahrung hatte, konnte die PU ohne großen Aufwand austauschen.

Qualität:
Die PU kommen in der im Bild gezeigten Box, in einem unversehrten Zustand. Ich konnte nach dem Auspacken keine Mängel erkennen und habe auch keine nach ca. einem halben Jahr Nutzung gefunden.

Einbau:
Der Einbau verlief recht reibungslos. Da ich zuvor noch nie die Elektronik einer Gitarre verändert habe, war ich mir Anfangs unsicher, ob ich das auch alleine bewältigen könne. Aber nochmal zusätzlich <50€ beim Gitarrenbauer zu bezahlen war mir dann doch zuviel. Also habe ich kurzerhand einen alten DDR-Lötkolben genommen (einwandfrei das Teil :P ) und habe nach der mitgelieferten Anleitung die alten PU ausgebaut und die neuen eingesetzt. Das war alles kein Problem. Die Möglichkeit der Humbuckersplittung habe ich nicht genutzt, da ich diese Funktion nicht benötige, die Möglichkeit besteht dennoch, wenn man die richtigen Potis drinne hat. Alles in allem mit dem Studieren der Anleitung und dem Einbau hat mich vllt 2-3h gekosten, wobei ich wie gesagt zuvor keine Ahnung hatte und mir auch die Zeit genommen habe.

Sound:
Der Sound gefällt mir sehr gut. Klar, differenziert(er als die Epiphone-PU), und auch kraftvoll. Ich habe den Einbau def. nicht bereut und kann dieses Set ohne schlechtes Gewissen weiterempfehlen, gerade für Leute, die Ihre Les Paul aufwerten wollen. Die Rückkopplung hat sich stark minimiert und ist für mich auch kein Problem mehr.

Punktevergabe:
Ich bin durchweg mit dem Produkt zufrieden. In der Preisklasse ist das Hot Rodded sicherlich eines der begehrtesten Sets und auch eines der Besseren. Dennoch gibt es Luft nach oben und andere PU die eine volle Punktzahl verdienen kosten ebend auch ein wenig mehr, klingen in der ein oder andern Nuance auch noch besser. Anhand der großen Nachfrage und der positiven Bewertungen anderer Käufer und auch anderer Fachzeitungen kann man für das Geld zugreifen.

Ich bin kein großer Freund der Duncan-PUs und habe diese nur gewählt, um die billigen Powersound-PU einer Cort M200 auszuwechseln. Dafür ist das Set gut geeignet. Ärgerlich finde ich aber die Pickup-Schrauben mit einfachem Schlitz und die überlangen Federn. Die relativ kurzen Anschlusskabel (keine Sorge, sie reichen aus), die nicht abisoliert und dementsprechend auch nicht vorverzinnt sind, zaubern auch kein Lächeln auf mein Gesicht. Dafür ist die Installationsanleitung umfangreich (Varianten parallel, seriell, split, phase) und nett bebildert. Der Sound ist angenehm, der Ouput jedoch nun nicht gerade "Hot rod", allenfalls leicht höherer Ausgangspegel als'n PAF.