Zunächst hatte ich meine Harley Benton BJU-15Pro Banjo Ukulele nur für daheim gekauft. Doch der Sound ist so toll, dass ich sie jetzt auf der Bühne einsetzen will, zumal ich auch viel Country spiele. Also musste ein Tonabnehmer her. Aber wegen des einfacheren Einbaus und der angemessenen Kosten im Verhältnis zur Banjolele sollte es nur ein passiver sein.
Also bestellte ich mir 7 verschiedene zwischen 29 und 109 Euro zum Testen, am Fell innen provisorisch befestigt mit einem winzigen Stück doppelseitigem Klebeband.
Eine so große Auswahl brauchte ich, da ich einen bestimmten Pegel und Sound wollte. Ich spiele Gitarre und Mandoline mit aktiven Pickups im gleichen Eingang bei komplett gleichen Einstellungen über meine Fishman Loudbox Artist. Den 2. Eingang brauche ich fürs Gesangsmikro, den AUX-Eingang für Rhythmus über Stompboxen. Die Banjolele soll nach dem Umstöpseln bei gleichen EQ-Einstellungen schon optimal klingen.
Klar, ein passiver Pickup bringt in der Regel weniger Pegel als ein aktiver. Mein Wunsch war, dass nach Auslösen des gedrückten PAD-Schalters (Eingangspegelabsenkung) der Banjolelenpegel passt.
Und siehe da: Alle meine Wünsche hat der Shadow SH711 für 29 Euro erfüllt bei bestem Sound. Der 9 Euro teurere SH712 mit 2 Piezos hat in Sound und Pegel keine Verbesserung gebracht, alle anderen, besonders, wenn man die höheren Preise berücksichtigt, auch nicht:
Ziegenspeck Uke-Up Ukulele Pickup für 49 Euro
Schatten Design LP-15 Insider Pickup für 54,90 Euro
Shadow SH2500E für 62 Euro
K&K Aloha Twin für 89 Euro
K&K Banjo Twin für 109 Euro
Ausführliche Bewertungen siehe jeweils dort.
Ich habe den Shadow SH2500E mit doppelseitigem Klebeband unters Fell in Nähe des Stegs aufgeklebt. Den beigefügten Klebekitt habe ich nicht getestet unter der Befürchtung, dass dieser den Natursound des Fells zusätzlich dämpft.
Der SH2500E brachte mir zu wenig Höhen, ein mulmiger Sound mit zuviel Bass. Das kann man vielleicht am EQ korrigieren, wenn man einen zusätzlichen Eingang frei hat. Für meine Zwecke war er also ungeeignet.
Die schlechte Bewertung rührt aber aus folgender Tatsache:
Vom Pickup führt ein Kabel zu einem Miniklinkenstecker. Dieser muss in eine Miniklinkenbuchse, die an der großen Endpinklinkenbuchse befestigt ist, gesteckt werden. Ich halte nicht viel von Miniklinkensteckern, schon gar nichts von dazu gehörigen Buchsen. Da sind Störungen und Wackelkontakte vorprogrammiert. Außerdem lässt sich die Kunsststoffhülse des Miniklinkensteckers nicht fest genug auf das Metallgewinde des Steckers schrauben und löst sich ständig. Das könnte störende Vibrationen zur Folge haben. Ein an die Endpinbuchse gelötetes Kabel wäre viel sicherer für den Bühneneinsatz.
Ich habe mich für den Shadow SH711 entschieden.
Übrigens:
Ich habe den Shadow SH711 auch mal schnell außen auf die Decke meiner Konzertgitarre geklebt und war vom natürlichen Nylonsound sehr fasziniert. Vielleicht bringt da der SH712 mit 2 Piezos innen an unterschiedlichen Positionen noch eine Verbesserung.
Der SH711 ist mit zusätzlich gekaufter Einbaubuchse bei dem Preis eine echte Empfehlung. Das gilt auch für den SH712 mit 2 Piezos.