Ich habe viele Jahre im Orchester Geige gespielt, bin mittlerweile allerdings Gitarrist in einer Skaband und hatte jetzt wieder Lust, etwas mehr mit meiner Geige zu experimentieren. Für knapp 70 Euro geht für solche Experimente der SH941 absolut in Ordnung.
Der Einbau ist im Grunde sehr einfach (ich musste die Flügel etwas mit einer Nagelfeile ausfeilen, das war's), allerdings ist die Befestigung der Buchse nicht besonders klug gelöst: Die Buchse ist mit Klett umwickelt, das "Gegenstück" kann man mit Klebeband am Korpus befestigen. Das möchte ich aber ungerne tun, weil sich der Kleber wohl nicht rückstandslos wieder entfernen lässt. Wäre das Kabel zwischen Pickup und Buchse etwas länger, hätte man es auf die Schulterstütze kleben können, was meiner Meinung nach die beste Lösung gewesen wäre. Ein anderer Rezensent empfahl, die Buchse mit Kabelbinder im Saitenhalter zu befestigen, das werde ich wohl mal ausprobieren. In jedem Fall lässt sich der Pickup innerhalb von 2 Minuten ein- und ausbauen. Ich führe das Kabel jetzt lose durch die linke Korpusaussparung und dann durch die Schulterstütze und über die Schulter. Das zusätzliche Gewicht bemerkt man so kein Stück.
Der Klang reißt die Schwächen in der Montage absolut raus: Für 70 Euro kann man wirklich nicht mehr erwarten als das, was dieses bemerkenswerte Ding liefert. Ich spiele über einen alten Röhrenverstärker und bin wirklich sehr zufrieden mit dem vollen Klang, den die SH941 liefert. Er verträgt sich (mit etwas Entfernung zum Verstärker, sonst gibt's Feedback) auch gut mit Distortion-Pedalen (in meinem Fall Boss MT2) und läd generell zum Experimentieren ein. Ich werde jedenfalls in den nächsten Wochen testen, wo meine Band statt meiner Gitarre vielleicht auch mal eine Geigenstimme gebrauchen könnte. Dann wird sich auch zeigen, ob sich das Ding gegen 3 Bläser durchsetzen kann.