Shadow SH951 Tonabnehmer für Kontrabass

Ich spiele den Kontrabass in mehreren Formationen: 1x Jazz Ensemble, 1x Wienerlieder Trio, 1x Wiener Klezmer Orchester. Also vom Zupfen bis zum Streichen alles dabei.

Nachdem ich eine Alternative für mein Schwanenhalsmikro von Audix suchte, das bei Freiluftkonzerten leider sehr schnell Windgeräusche mit auf die PA-Monitore übertrug, habe ich mir für die Sparvariante von Shadow entschieden.

Sound ist satt oder auch "fett", wie man so schön sagt. Sowohl das Streichen als auch das Zupfen klingt wirklich gut. Es fehlen halt die typischen Saitenschnarrgeräusche, die ich mit dem Schwanenhalsmikro mit dabei hatte. Dafür nehme ich im Studio beides: Schwanenhals plus Shadow Pickup.

Preis-Leistung ist wirklich voll ok - der eine Pickup reicht offenbar aus, um alle Saiten gleichmäßig zu übertragen.

etwas störend finde ich aber:
1.) die Dicke des Pickups - kann mir nicht vorstellen, dass man ohne Schleifpapier das Pickup in den Steg stecken kann. Also etwas Handarbeit ist jedenfalls gefragt.
2.) Das Kabel ist meiner Meinung nach zu kurz. Es gibt dadurch wenig Möglichkeiten der Befestigung
3.) Das Kabel sieht so aus, als wäre es zigmal schon vor der Auslieferung geknickt worden. Tatsächlich sind das aber Farbfehler an der Gummihülle.

Der Tonabnehmer lässt sich unproblematisch befestigen und liefert sofort einen vernünftigen Sound, vergleichbar einem einfachen Piezo-Sound (wen wundert's) bei einer Gitarre. Und wer den mag, hat alles, was er braucht. Direkt, sauber, druckvoll und unproblematisch, zumindest als Jazzbass gezupft. Gestrichen habe ich ihn noch nicht verwendet.
Es ist übrigens völlig ok, dass nur EIN Element vorhanden ist. Der Bass wird damit zuverlässig abgenommen. Bei der zweiflügeligen Variante, die ich schon einmal leihweise ausprobiert habe, beeinträchtigen sich die Piezoelemente eher gegenseitig.
Wenn der Verstärker nicht über einen entsprechenden hochohmigen Piezoeingang verfügt, muss ein Vorverstärker dazwischen! Ich besitze den Headway-EDB 2, den ich nur empfehlen kann.
Inzwischen habe ich einen (deutlich teureren) Balsereit-Pickup eingebaut, der in meinem Setup transparenter, holziger und offener klingt. Den Shadow behalte ich trotzdem, als Backup oder für einen Zweitbass...

Ich habe diesen Tonabnehmer auf den Rat eines Bassisten bestellt, und wurde angenehm überrascht. Der Tonabnehmer wurde ordentlich verpackt geliefert. Die kurze Montageanleitung reichte völlig aus, und nach ein paar Minuten des Einbaues klangen die ersten Töne.

Ein hoher, druckvoller Ausgangspegel viel mir sofort auf. Ich konnte dies mit dem SH 950, den ich bisher seit 3 Jahren spiele vergleichen. Der SH 951 braucht bei meinem Amp und meinem Soundgefühl kaum EQ-Unterstützung. So hat man noch jede Menge Möglichkeiten den Sound an Verschiedene Räumlichkeiten anzupassen. Arco gefällt mir der SH950 nicht so gut. Er klingt da etwas kratziger als der SH 950. Das kann bei anderen Bässen auch wieder anders sein.

Mein Fazit: schnörkellos, einfach in der Handhabung, solider Sound und ist sein Geld auf jeden Fall wert.

Ich hatte jahrelang einen Fishman-Pickup für Kontrabass und war eigentlich immer unzufrieden mit dem Sound, da sich nur mit einem Preamp und saftiger Equalizer-Einstellung ein halbwegs brauchbarer Bass-Sound herstellen ließ.

Die Saitengeräusche waren immer extrem überpräsent und unangenehm.

Der Shadow ist deutlich billiger, aber klingt mit meinem Kontrabass wesentlich runder und ausgewogener. Natürlich muss man immer beachten, dass es DEN Pickup leider nicht gibt und der Tonabnehmer zum Bass passen muss.

Für mich hat die Suche ein Ende. Das Anpassen an die Bridge ist zwar nervig, aber leider technisch notwendig. Die Buchse sollte man u.U. tauschen, den diese ist ziemlich billig.

Ansonsten bin ich zufrieden.