Shadow SH 145 BK Prestige

Wollte meine Gitarre mit B-Band UST-Abnehmer mit dem Shadow ergänzen, da ich die Problematik unterschriedlicher Lautstärken der Diskantsaiten beim B-Band nicht in den Griff bekomme. Die Montage gestaltet sich etwas frickelig, die Klemmschrauben für die Schalllochmontage stehen ziemlich schräg und ruckzuck hat man sich die Gitarre am Lochrand innen verkrazt. Der Einbau der Klinkenbuchse geht gut, man muss halt entsprechend bohren und auch etwas probieren, bis die Kontermutter im Inneren der Gitarre fest sitzt. Klanglich ist das Teil gut, klingt nicht so scharf wie der UST, schön warm.

Allerdings hätte man sich besser Gedanken machen sollen bzgl. der Lautstärkeregelung, da man beim Strumming ungewollt den Lautstärkeregler verstellt. Nicht sehr praxistauglich für Live-Auftritte, wenn man beim Strummen plötzlich den Ton massiv hoch oder runterdreht. Ich habe mir nun eine Markierung angebracht und etwas drübergeklebt, so daß die Lautstärke fix ist. :-O Der Poti müsste an der Seite sein! Gut ist, daß ein 2. Kabel beigelegt ist, mit dem man auch mal das Teil temporär an einer Gitarre anbringen kann und mit dem Kabel (Miniklinke auf 6,3mm Klinkenstecker) direkt aus dem Schallloch rausgehen kann.

Aber auch hier sollte man das Kabel gut fixieren, da Bewegungen an dem in der Buchse steckenden Miniklinkenstecker zu unschönen Knack - und Knarzgeräuschen führen.

Man bekommt ja nicht selten das, was man bezahlt. So auch hier.
Ich habe eine Takamine mit Cooltube Preamp, Piezo PU und einem magnetischem PU von Takamine, den TRI AX.
Nach diesem Beispiel habe ich mir meine Zweitgitarre mit nicht ganz so aufwendiger Technik, einem Piezo und eben diesem magnetischen Tonabnehmer ausgestattet.
Der Shadow ist vom Sound okay, er könnte gern etwas mehr Output erzeugen. Was er macht, macht er aber gut.

Wer es richtig krachen lassen will, sollte etwas mehr ausgeben. Ich bin zufrieden aber nicht begeistert.

Nachtrag: Was auch andere hier schon festgestellt haben ist, dass die Schrauben in ärgerlicherweise nicht viel taugen. Sie sind weich und werden irgendwann verbogen sein und das Kreuz wird runder. Die Buchse für die Miniklinke ist hingegen schwergängig und wie auch schon ein anderer hier beschrieb, könnte das spätere Einstecken des Kabels in den bereits verbauten PU dazu führen, dass seine Lage wieder verrutscht. Für made in Germany ist mir das nicht gut genug! Deshalb nachträglich noch einen Punktabzug bei Verarbeitung.

Ich nutze den Tonabnehmer nun seit ca. 4 Jahren im Schallloch meiner Taylor GS Mini Mahogany. Da ich zu geizig war, die Taylor mit Pick-Up System zu kaufen, habe ich den PU nachgerüstet,. Für Gigs mit PA-System finde ich das unerlässlich. Mit dem Sound bin ich für einen magnetischen PU sehr zufrieden. Meist gehe ich über eine DI-Box direkt ins Pult und der Techniker schiebt noch minimal die Frequenzen. Aus dem Publikum hörte ich auch schon oft, meine Gitarre klinge sehr schön und ausgewogen.

Einziger negativer Punkt ist das "Batteriefach": Die Batterie wird direkt unterhalb des PU unter den Kontakt geklemmt. Beim ersten, erforderlichen Tausch der Werksbatterie nach ca. 2 Jahren ist mir der Kontakt abgebrochen, da dieser sehr fragil ist.
Shadow hat allerdings sehr kulant reagiert. Ich konnte den Tonabnehmer einschicken und hatte ihn bereits nach 1,5 Wochen repariert zurück.

Trotzdem: Beim Batteriewechsel sehr vorsichtig vorgehen!

Der SH 145 ist leicht ein- und auszubauen. Allerdings müssen die kleinen Schrauben mit einem perfekt passenden Kreurschlitz Schraubenzieher und dann nicht allzu fest angezogen werden um sie nicht zu vergurken. Hier könnte Shadow auch Inbus Schrauben einbauen, die erfahrungsgemäß länger halten.
Ansonsten ist die Verarbeitung top! Besonders gut gefällt mir der kleine Volumenregler, der zwar während des spielens nicht, aber zwischen den Stücken gut benutzt werden kann um die Lautstärke zu korrigieren.
Der Sound liegt zwischen akustischer und Jazzgitarre und bringt nicht so viel akustisches feeling wie z.B. ein Nanoflex unter der Stegeinlage. Dafür einen sehr sauberen Klang mit wenig Neigung zu Rückkopplungen.