Shadow SH 4020-C Preamp w/Nanoflex

Der Nanoflex samt Preamp ist einer der besser klingenden Stegpickups. Das Stereobild trägt dazu bei.

Der vorgefertige "zahnartige" Steg passte nicht ganz zum Saitenabstand meiner Gitarre. Das war Pech, die Yamaha NTX700C liegt zwischen zwei Standards.

Mit dem Originalsteg erreichte ich nicht die schöne Saitentrennung, die in den Klangbeispielen von Shadow demonstriert wird. Warum weiß ich nicht, schließlich teilte ich den Steg (was sehr einfach geht), habe nun 6 einzelne Ministege in der Nut und bin klanglich einigermaßen dort wo der Pickup sein will.

Der Pickup hat empfindliche Zonen. Man kann bzw. muss die Empfindlichkeit für jede Saite einstellen. Dann wird gemischt, über die ganze Breite bis Mono. Wenn man schon 6 Einsteller hat, hätte ich mir auch 6 Ausgänge dafür gewünscht. Nichts Großartiges, simple Puffer und eine Steckverbindung, mit der Interessierte etwas anfangen könnten.

Die schlechte Nachricht zuerst: Ich habe während der vergangenen 6 Jahre nacheinander vier jeweils nagelneue Pickup-Systeme dieses Modells in meiner Konzertgitarre gehabt, von zwei wirklich ausgezeichneten Gitarrenbauern montiert - und dennoch hat
kein PU-System länger als 2 Jahre funktioniert. Mal hatte die (ohnehin sehr kurzlebige, aber immerhin leicht zugängliche) Batterieversorgung einen unüberbrückbaren Wackelkontakt oder eines oder mehrere Pickup-Module gaben den Geist auf.
Nachdem das allerneueste Exemplar gleich ab Einbau nicht funktionierte, gebe ich auf. Sehr schade! Denn die Konzeption und der Sound des Pickups sind sehr gut!
Ich würde der Firma raten, die Fehlerquellen im Pickup-System abzustellen, die Qualitätskontrolle zu verbessern und einen Relaunch unter neuem Modellnamen zu machen, am besten wieder mit 9V-Block statt der 2x1,5V AAA.

Vorweg: Untersteg Tonabnehmer finde ich den besten Kompromiss für Westerngitarren, den es gibt. Vor allem liefern sie praktisch von Haus aus, also ohne viel Zusatzaufwand einen life- und studiotauglichen Klang.

Das Grundproblem bei diesen Tonabnehmern ist die fast immer vorhandene unausgeglichene Saitenbalance des abgenommenen Signals.
Meine Gitarre ist eine Westerngitarre, jedoch mit der "Geometrie" einer Klassikgitarre. Im Folgenden bewerte ich also die für Nylonsaiten vorgesehene Version installiert in einer Westerngitarre (was meiner Meinung nach keine Rolle spielt).

Ich habe dieses System aus einem einzigen Grund gekauft: Man kann die Saitenbalancen einzeln einstellen. Und genau das funktioniert sehr gut.
Das Hauptproblem ist also gelöst, und ich fand mich sichtlich erleichtert, dass es so toll funktioniert.
Klang: Nachdem ich das System eingebaut und die Saitenbalancen eingestellt hatte, bekam ich richtig Lust, laut zu spielen (Fingerstyle). Das sagt eigentlich alles. Sachlich gesehen klingt das System , oh Wunder, nach Unterstegtonabnehmer, doch der Holzcharakter dringt durch.
Jedenfalls ein guter praxistauglicher verstärkter Klang, der Spass macht.