Meine Lâg-Akustikgitarre war schon werkseitig mit einem Shadow-Pickupsystem ausgestattet, dessen Elektronik von den Abmessungen her baugleich SH Performer Doubleplay identisch war. Allerdings verfügt die Gitarre nur über einen Nanomag-Pickup , der unter dem Griffbrett unsichtbar angeordnet ist.
Der Einbau des SH-Performer war dementsprechend recht einfach. Für die Montage des Nanoflex habe ich die Stegeinlage herausgenommen und ca. 1mm in der Höher reduziert, wozu ich eine plane Bundabrichtfeile und viel Fingerspitzengefühl verwendet habe.Dann fehlte nur noch die Bohrung, die ich im Winkel von ca. 45° anbrachte.
Da ich hierfür einen 3,2mm Bohrer verwendet habe, konnte ich den Miniklinkenstecker des Nanoflex von oben durchführen. Das vierpolige Kabel zur Gurtendbuchse konnte ich vom alten Shadow-System weiterbenutzen, ebenso den Nanomag, weil der neue nicht so ohne weiteres auf meine Gitarre passte. Normalerweise wird der Pickup ja vor das Griffbrettende geklebt. Leider schmiegt sich mein Griffbrett an das runde Schalloch an und verläuft dort konkav. Also habe ich das alte System weiterbenutzt. Alles zusammengesteckt... und läuft! Der Nanoflex gibt alle sechs Saiten gleichmäßig wieder. Es ist auch kein unnatürlicher Piezo-Sound, sondern ein sehr voller Ton.
Hier kommt auch gleich das Problem: Er ist sehr tiefbasslastig und nur sinnvoll zumischbar, wenn man die Bässe für den Nanoflex stark reduziert. Den besten Sound habe ich, wenn ich Nanomag und Flex gleichlaut einstelle. Der Nanomag hat kaum EQ, evtl. etwas Bass heraus und der Flex mit Bässen auf Linksanschlag, sonst verursachen mechanische Geräusche wie Klopfen etc. enorme Subbass-Anteile.
Der Sound wird gegenüber "nur" Nanomag schon deutlich aufgewertet, weil akustische Anteile wesentlich authentischer wiedergegeben werden als nur bei der magnetischen Abnahme. Trotz alledem würde ich zusätzlich einen speziellen Akustik-Preamp empfehlen, der ein einstellbares Tiefbassfilter und Notchfilter zur Vermeidung von Feedbackhupen beim Live-Einsatz vermeiden kann... oder wie ich ein digitales Mischpult mit Full Parametric EQ einsetzen (ich habe ein Soundcraft UI24r).
Mit ein Bisschen EInstellgeschick bekomme ich einen Ton hin, der einer echten Mikrofonabnahme viel näher kommt als jedes Piezo-System.
Schwachpunkte:
Stromversorgung ! Hierfür werden zwei Lithium-Batterien 2032 benötigt.
Die bekommt man nicht an jeder Hausecke.
Das Grundrauschen der Elektronik könnte auch weniger sein, aber ist noch akzeptabel.