Bitte nicht falsch verstehen: das PGA98D ist ein absolut geiles Mikrofon, aber für meine Anwendung als Tom-Mikrofon im Studio ist es für mich nicht geeignet, da das Mikrofon egal bei welcher Positionierung so viel Becken- und Hihat-Bleed mit aufnimmt, dass das Ergebnis für mich nicht brauchbar ist. Und damit wir uns nicht missverstehen: ich rede nicht von dem üblichen Bleed ZWISCHEN den Tomschlägen, den man durch Gaten oder manuelles Ausschneiden der Tomschläge (wie ich es bevorzuge) unterdrücken kann, sondern vom tatsächlichen Bleed WÄHREND des Tomschlags.
Ich bin damals beim Kauf dem anfängerüblichen Irrglauben verfallen, dass Kondensatormikrofone immer und überall besser sind als dynamische Mikrofone. Kondensatormikrofone sind in vielen Bereichen auch überlegen, denn die Eigenschaft, dass sie wesentlich mehr Details auch über eine größere Distanz zum Mikrofon aufnehmen (kein Nahbesprechungseffekt) ist in vielen Bereichen gewünscht (Overheads, Vocals und A-Gitarre in gut isolierten Räumen, ...). Bei einem Tom-Mikrofon möchte ich das aber eben nicht haben, sondern ich möchte, dass so viel von dem Krach um das Mikrofon unterdrückt wird, wie nur geht, der Nahbesprechungseffekt ist hier also erwünscht. Das "cleanere" Signal lässt es dann zu, dass man den Toms im Mix deutlich mehr Höhen spendieren kann, ohne sich mit nervigem Cymbal-Bleed herumschlagen zu müssen.
Für andere Instrumente mag das Mikrofon sicherlich eine gute Wahl sein, hierzu kann ich jedoch keine Erfahrungen teilen.