Und das hat sicherlich seine Gründe:
1. Die Robustheit. Während andere beim Herunterfallen schneller kaputtgehen, hält das Shure SM 58 die meisten Erschütterungen aus.
2. Der Klang. Es klingt bewusst eine Spur "schärfer" als ein vergleichbares anderes, aber meistens will man das ja so haben, und man braucht nicht so viel am Mischpult herumzuschrauben, um einen durchsetzungsfähigen Gesang zu bekommen.
3. Die Bekanntheit. Jeder kennt es - jeder Sänger, jeder Tontechniker. Es ist kein "Experiment"; jeder hat damit die meisten Erfahrungen; die Sänger wissen genau, wie sie damit klingen, und die Tontechniker wissen genau, was sie tun müssen, um es gut klingen zu lassen.
4. Die Tradition. Schon Mick Jagger hat seit 1965 damit "Satisfaction" und zahlreiche andere Stones-Hits gesungen.
5. Die Vielseitigkeit. Es ist dasjenige Mikrofon, welches zu den allermeisten Stimmen passt. Es kann schon sein, dass bei einigen Sängern ein anderes Mikrofon besser passt; aber ein Shure SM 58 lehnt selten jemand ab.
Meiner Meinung nach bringt z. B. ein Shure Beta 58 viel besser die tieferen Töne heraus (z. B. tiefes G bei Männerstimmen) als das SM 58. Aber nach wie vor geben die meisten Bands dem SM 58 den Vorzug vor dem Beta 58. (Ich habe tatsächlich insgesamt 75 Technical Rider von deutschen Profi-Bands ausgewertet, um meine Live-Mikros danach einzukaufen.)
Natürlich klingt ein Shure Beta 87, ein Neumann KM 105 oder ein anderes Kondensator-Mikrofon noch "besser" für die einzelne Stimme. Aber auf einer kleinen Bühne, im Gemenge von Gitarren, Bass, Drums, Keyboards fangen sich diese Kondensator-Mikrofone auch leichter Rückkopplungen ein. Und wer hat schon die Bedingungen einer Profi-Fernseh-Bühne?
Fazit: So wird das Shure SM 58 aller Voraussicht nach auch in den nächsten 50 Jahren seinen Dienst auf allen Live-Bühnen der Welt verrichten.