Der Sound ist typisch Shure, aber mit einige Tricks: Die Kapsel sitzt hinter ein grossen Metallkorb. Mit Popschutz (RK 345-mitgeliefert) ist ein Abstand zur Kapsel von minimum 6cm gewährleistet. Dadurch ist der Proximity-Effekt zwar noch da, bleibt aber unter Kontrolle.
Ein Impedanz-Transformator, der normalerweise in Dynamic-Mikrofone zu finden ist, fehlt. Führt zu ein schwachen Ausgangspegel, aber mit den Preamps in mein Mackie VLZ3 oder Tascam US-1641, habe ich bei Gesangsaufnahmen kein wahrnembares Preamp-Rauschen. Für zusätlichen Pop-Schutz kann der Bass-Rolloff-Schalter aktiviert werden, der grössere Popschutz montiert werden (sound wird aber hörbar dumpfer), oder beim Mackie VLZ3, den 18dB-Hipass-Filter aktiviert werden.
Im vergleich zu meinem Neumann TLM-103; der SM7b wirkt klarer und presänter (auch in Flat-Einstellung). Der Neumann TLM-103 klingt im vergleich weniger dramatisch, dafür aber natürlicher. Leider ist er sehr pop-empfindlich und muss mindestens 1/2 Meter vom Mund entfernt sein. Dadurch findet der Sound vom Raum (und Kopfhörer!) auch den Weg auf die Aufnahme. Vorteile und Nachteile.
Die Flat-Einstellung klingt cool, so wie ein Radio-DJ. Dieser Effekt wird aber künstlich mit ein passiven L-C Scoop-Filter erreicht und reduziert den ohnehin schwachen Ausgangspegel. Ich lass lieber den Presence-Boost eingeschaltet (irreführend - ist eigendlich der direkte Sound des Mikrofons) und korrigiere den Sound nachträglich am Mischpult oder im Mix.
Warum es als Grossmembran-Mikro eingestuft wird, ist mir nicht klar. Die Kapsel hat den gleichen Durchmesser wie mein SM58!
Zur Verarbeitung, folgendes: auf mein Exemplar war der Deckel der Kapsel schief angeklebt, die schwarze Farbe an der Schalter-Abdeckung mit schwarzem Filzstift nachgeholfen(!) und die Farbe pellte schon am inneren der Befestigungsschrauben ab. Schade.