Der BeatBuddy ist die derzeit beste Drum-Maschine, die ich nach längerer Recherche für folgende Einsatz-Anforderungen gefunden habe:
- Sound in aktueller Studio-Qualität (Aufnahme, EQing), auch was die Qualität des eingebauten Raum/Hall angeht. Sound vor allem eher trocken, statt überladen mit Hall, keine sonstigen Effekte.
- geeignet für Live-Einsatz, sodass man Start/Stop/Pause, Fills und Übergänge zu anderen Rhythmus-Pattern in Echtzeit mit Fusspedalen antriggern kann
- Stabile, robuste Ausführung in einem transportablen, kompakten Gerät, also nicht als Software-Lösung
Diese Anforderungen werden vom BeatBuddy gut bis sehr gut erfüllt. Trotzdem habe ich nach mehrmonatiger Anwendung einige Verbesserungs-Vorschläge an den Hersteller Singular Sound, die teilweise im aktuellen, teileweise in einem neuen, zusätzlichen BeatBuddy-Modell umgesetzt werden können:
- Ausführung als Tisch-Gerät mit größerem Display und besserer (einfacherer) manueller Song-/Beat-Pattern-Auswahl-Möglichkeit. Nur die externen Trigger-Fusspedale müssen natürlich am Boden sein, hingegen lässt sich das Gerät selbst, z.B. auf einem Beistelltisch live viel besser bedienen. Aktuell ist die Auswahl des nächsten (anderen) Grund-Beat-Pattern recht umständlich, selbst wenn man die bevorzugten Pattern in 1 gemeinsames BeatBuddy Unter-Verzeichnis abgelegt hat, muss man jedes mal über das Haupt-Menue wieder in das Unter-Menue navigieren u.s.w. Das könnte komfortabler gestaltet sein. Die aktuell eingestellten BPM sollte im Display ständig und gut lesbar angezeigt sein.
- alle Buchsen sollten auf der Rückseite angeordnet sein, nicht auf 3 Seiten verteilt. Dadurch würde der BeatBuddy natürlich breiter werden.
- bessere, professionellere MIDI-In/Out-Buchse. Nicht mehr diese veralteten DIN-Stecker und schon gar nicht als Mini-DIN-Stecker, denn diese DIN-Stecker waren nicht für professionelle Einsätze konzipiert worden, sondern für Consumer-Elektronik. Besser ist eine Ausführung zumindest so, wie es Boss in einigen Pedals als Mini-Stereo-Klinkenstecker für In und Out macht, noch besser wäre ein professionelle Ausführung in einer Canon (XLR) - ähnlichen Steckerausführung. Das Mindeste wäre ein Kabel-Zugentlastungs-Bügel für die aktuelle Lösung.
- jeweils ein separater Line-Ausgang für Kick-Drum und Snare, die nur aktiv werden, wenn man Stecker in diese einsteckt und dann das Kick- und Snare-Signal nur noch über diese ausgegeben werden, nicht mehr über die Stereo-Summen-Ausgang, wäre eine schöne Option für den FOH-Live-Mix.
- Für einen BeatBuddy als Tischgerät: Das 9 Volt-Netzteil eingebaut ins Gerät mit professionellem Euro-Kaltgeräte-Netzkabel mit Absicherungs-Klammer gegen Herausrutschen / Herausziehen (vgl. z.B. Furmann - Geräte).
Auch hier: Das Mindeste wäre ein Kabel-Zugentlastungs-Bügel für die aktuelle Lösung. Und auch das Kabel des aktuellen 9 Volt Netzteils sollte stärker und Verknotungs- sowie Bruch-sicherer ausgeführt sein.
- das Zusatzgerät MIDI Maestro (Fusspedal zum Triggern mit 6 Trigger-Tasten) komplett überarbeiten (nur 1 Tasterreihe mit breiteren Taster-Abständen, nicht 2 knapp übereinanderliegende Tasterreihen mit viel zu engen Taster-Abständen) und im Preis auf 100 € senken, vergleiche z.B. das Wettbewerbsprodukt aus CN, dass ich mir stattdessen zur Ansteuerung des BeatBuddy gekauft habe.
- Bitte alle Fills in den Standard-Pattern (Pop, Rock, etc.) überarbeiten, wie folgt: Fills deutlich vereinfachen und besser kürzer, z.B. Fill nur auf die letzten 2 Beats eines Taktes, keine Spielpausen innerhalb der Fills einbauen, d.h. der Groove muss trotz Fill unbedingt weiterlaufen, ansonsten können die Fills und damit das gesamte Pattern nicht universell für viele Songs eingesetzt werden. Die Fills immer gleich lang, nicht mal 2, mal 3, mal 4 Beats, ansonsten sind sich Live nicht "berechenbar", da sie zufällig vom BeatBuddy ausgewählt werden. Pausen und Fortsetzung des Song-Grooves triggere ich stattdessen nur mit dem Fusspedal, abhängig vom jeweils gespielten Song.
- Bedienungsanleitungen an einigen Stellen verbessern, z. B. Eigenlob rausnehmen, das Relevante einfacher und technisch verständlich erklären.
Von den zusätzlich käuflichen Beat-Buddy Drum-Pattern-Sequenzen bekannter Pop-, Rock- etc. -Songs habe ich mir testweise einige gekauft. Mein Eindruck dazu: diese sind mit sehr viel Fleißarbeit zwar gut bis sehr gut erstellt worden, ich kann damit aber Live nichts anfangen, aus folgenden Gründen:
in diesen Song-Sequenzen wurden die Drum-Sequenzen realer Songs mit ziemlicher Detail-Treue nachgebildet. Da reale Songs allerdings oft diverse Variationen z.B. zwischen einzelnen Versen- und Chorus-Sequenzen haben, außerdem noch diverse sonstige Song-Teile mit Detail-Variationen (Intro, Bridge, Solo, Fine etc.) haben, entsteht durch diese relativ Detail-getreue Nachahmung eine längere Folge von Einzel-Groove-Patterns für JEDEN (!) Song, die in strenger Reihenfolge nacheinander anzutriggern sind, die ich mir aber beim besten Willen nicht für jeden Song exakt auswendig merken will und kann und vor allem wird dadurch die Spontanität beim Live-Spielen so stark eingeschränkt, dass es letztendlich wie beim Spielen zu einem Playback-Track wird.
Besser wäre es, wenn diese käuflichen Song-Pattern maximal 2 bis 3 Grooves hätten: z.B. nur Pattern für Vers und Chorus und ggf. noch Bridge. Und hierbei der Verse-Groove immer auf dem 1. Trigger-Pedal und der Chorus-Groove immer auf dem 2. Also genau so, wie auch die im Beat-Buddy vorinstallierten Grund-Grooves. Alles kompliziertere, wie z.B. Breaks, Fills, triggert man dann nur mit Fusspedalen.