Es wird immer schwieriger, Probetermine mit der ganzen Band zu bekommen. Es ist oft nicht möglich einen Schlagzeuger einzubinden, falls man überhaupt einen hat. Verzichtet man auf ihn, dann ist es schwierig mit mehreren Leuten im Takt zu spielen aber vor Allem fehlt es gewaltig am Sound.
Ich beschäftigte mich somit mit einem Gig-tauglichen Drum-Computer als Stand Alone Gerät.
Der Thomann Telefon - Vertrieb empfahl mir zunächst den SR18 von Alexis. Den bestellte ich mir als erstes, obwohl ich früher schon einmal ein sehr ähnliches Gerät von Boss hatte, was ich mehrfach mit einer kleinen Band auch live verwendete, mit dem ich aber nie zufrieden war. Es war zu kompliziert und zu wenig variantenreich.
Das SR18, das sogar Bass-Linien spielen kann, wenn man die Tonarten mühselig eingibt, hinterließ bei leider die gleichen Eindrücke wie der Boss Drum-Computer.
Der Sound vom SR18 ist ganz okay aber nach 5 Tagen des Probierens entschied ich mich dagegen, sendete ihn zurück und bestellte den BeatBuddy 2 mini, mit dem ich mich dann ein paar Tage beschäftigte. Das Teil hat einen hervorragenden Klang und ist sehr einfach zu bedienen und so gross wie eine Stop-Box. Viele Interessanten Rhythmen mit mehreren Variationen, Fills, Intros und Outros sind enthalten. Ich war sehr begeistert und konnte es sehr schnell für viele Lieder aus meinem Repertoire einsetzen.
Da ich in meinem HELIX einen Looper habe ebenso auch das 3 Kanal-Looper RC-300 von Boss, wollte ich diese mit dem BeatBuddy Mini 2 integrieren, stellte aber schnell fest, dass das nicht funktioniert, weil es keine Möglichkeit gibt, damit die Midi-Clock an die anderen Geräte weiterzuleiten.
Auch den BeatBuddy 2 mini sendete ich deshalb zurück an Thomann und bestellte den BeatBuddy (großer Bruder vom BeatBuddy 2 mini), der über Midi verfügt.
Dieses Gerät liefert alle beschriebenen Vorteile des Mini 2, lässt sich aber zum Synchronisieren des Takts per Midi an meine anderen Geräte anschließen. Das funktioniert prima.
Ein anderer gewaltiger Vorteil des BeatBuddy ist die Möglichkeit per Software-App auf dem Mac oder PC die Drumsets und die verschiedenen Schlagzeugbegleitungen nach eigenen Wünschen zu organisieren und seinem Repertoire in Form von Set-Listen anzupassen. Singular Sounds vertreibt eine riesige Auswahl von fertigen Schlagzeugbegleitungen der groben Klassiker: Santana, Clapton, Queen etc. über ihre WebSide.
Singular Sound stellt auf seiner Web-Seite auch ein "Song-Matching Tool" zur Verfügung, das es erheblich erleichtert, gute Basis Begleitungen für Tausende von Songs zu finden. Diese kann man dann individuell anpassen. Mit ein wenig Übung kann man per Fußtaster(n) während seiner Performance dafür sorgen, dass es so klingt, als wäre ein richtiger Schlagzeuger am Werk.
Ich bin somit sehr begeistert von dem BeatBuddy und den behalte ich natürlich!
Thomann hätte sich das Hin- und Versenden sparen können, wenn sie meine Anforderungen gleich näher hinterfragt hätten. Es ist aber toll, dass man bei Thomann die Produkte auf diesem Weg prima testen kann und dass einem das Fehlkäufe erspart.
Ich muss nun allerdings sehr intensiv für Live - Auftritte damit üben, weil ich als singender Lead-Gitarrist nun nicht nur meinen Helix und mein iPad für die Lied-Texte und Akkorde mit den Füßen bedienen muss, sondern jetzt auch noch Variationen und Fills damit schalten muss. Das kann man aber schnell erlernen.
Damit sich das Ganze noch einfacher gestaltet, habe ich mir den MAESTRO, ein übersichtliches Midi-Board von der selben Firma (Singular Sounds) bestellt und denke, dass es damit leichter und übersichtlicher geht.
Ich spiele auch mit dem Gedanken, mir von Singular Sounds den 6-Kanal Looper, AERO, anzuschaffen, weil dieser sich mit dem BeatBuddy über den Maestro zu einem Gesamtsystem integrieren lässt. Es gibt sehr vielversprechende You-Tube Videos über dieses "Dreier-Gestirn".
Zum Abschluss noch eine kurzer Hinweis mit einer negativen Erfahrung zur Warnung:
Als ich meinen BeatBuddy geliefert bekam, schloß ich ihn per Mono-Kanal an meinem X32 Mischpult von Behringer an. Ich wählte den Kanal mit Voreinstellungen, an dem ich gelegentlich ein Grenzflächen-Mikro für eine Cajon anschliesse. Dieses Teil benötigt Phantomspannung. Die hatte ich nicht ausgeschaltet. Im Gegensatz zu den anderen Testgeräten veranlasst das den BeatBuddy, ein hässliches "rosa" - Rauschen abzugeben. Man MUSS die Phantomspannung unbedingt ausschalten, dann ist alles gut.