Solar Guitars Chug Pedal

Ich habe dieses Pedal sowohl als Preamp über mein Effects return als auch als Distortion pedal vor den cleanen Kanal meines Peavey Invective MH getestet. Ich bin eigentlich Solar Guitars Fanboy und hab mir deswegen gedacht, ich muss diese Pedal testen. Allerdings blieb leider versprochene "Chug" aus. Selbst bei Gain Regelung auf Anschlag habe ich nicht die gewünschte Sättigung der Zerre erreicht. Die Low- und High Gain Funktion ist zwar cool und lässt den Sound nach eigenem Gusto tweaken, aber gleicht nach meinem Empfinden das Problem nicht aus. Ich finds schade, weil das Pedal solide verarbeitet ist, bis auf Kleinigkeiten, wie, dass sich der Outputregler mitdreht, wenn man das Noisegate einstellt. Das integrierte Noise Gate funktioniert auch zuverlässig. Es klingt auch nicht per se schlecht, aber man muss sich darauf einstellen, das Gefühl nicht loszuwerden vor dieses Distortion pedal noch ein Boost hängen zu wollen. Das ist natürlich Geschmacksfrage, aber meiner Meinung nach eine Fehlkonzeption, da ja die Zielgruppe klar ist, die sich High Gain Sound für Metal wünscht.

Ich habe dieses Pedal gekauft, da ich ein Fan von Ola Englund und von Solar bin und selbst eine Solar Gitarre besitze. Also könnte man sagen Neugierde.

Dieses Pedal klingt in allen Beschreibungen auf Youtube hammergeil und ich glaube, dass ist das Kernproblem, weswegen viele auf Probleme mit dem Pedal stoßen. Das Pedal wird bei Youtube als Pre-Amp im FX Loop an einem großen Röhren-Amp mit 4x12 Box präsentiert, welcher in seinem Aufbau bereits voll auf Metal ausgelegt ist. Gespielt mit Gitarren die ebenfalls auf das Genre ausgelegt sind. Man kann nicht erwarten, dass das klangliche Ergebnis mit anderen Gitarrentyp und anderen Amp gleich ist.

Ich selbst habe das Pedal nachfolgenden Test unterzogen:
1. Direkt am Input eines cleanen Crate GT15 => Ergebnis eher weniger spannend, da sehr trocken, kantig und eher unschön (purer Transistor eben)
2. im FX Loop eines Peavey Bandit 112 mit 2x12 Box => Ergebnis auch eher trocken da der PowerAmp des Bandit sehr neutral ist (ähnlich dem Crate)
3. am Input des cleanen Peavey Bandit => Ergebnis ist schon interessanter, es chuggt und vor allem hat man einen schönen verzerrten Sound
4. am FX Loop eines Marshall JCM800 => sofort eine sehr straffe wohlklingende harte Verzerrung wie in den Youtube Videos
5. per Interface ins Notebook in eine cleane Amp Simulation => Mega Sound

Die Test habe ich mit einer Solar GC2.6TBR mit Seymour Duncan Solar Custom PUs und einem Eigenbau mit Seymour Duncan SH-6 Humbuckern durchgeführt.

Alles in allem kann man sagen, dass das Chug Pedal nicht für Mini-Amps gedacht ist. Man kann es sowohl als Zerrpedal, wie auch als Pre-Amp nutzen. Was ich sehr spannend und für die härteren Spielarten sehr interessant an dem Pedal finde, ist die Art der Verzerrung. Dieses Pedal verzerrt jede Saite einzeln. Selbst bei Powerchords kann man dies hören.

Lange Rede, kurzer Sinn... Das Chug Pedal macht seinem Ruf alle Ehre, wenn man das richtige Beiwerk hat. Es ist keine Kreissäge wie viele andere Pedale. Die Potis sind etwas fummelig wenn man große Hände hat, aber wenn man einmal sein Setting gefunden hat, möchte man es mit keinem anderen Pedal tauschen. Das integrierte Noise-Gate liefert neben seiner eigentlichen Funktion einen netten Nebeneffekt, denn man kann damit sehr coole und harte Riffs spielen, da es genau dann eingreift, wenn es soll.

Für mich eine klare Kaufempfehlung wenn man ein Pedal sucht, dass sich von anderen Pedalen abhebt, denn das tut dieses klanglich sehr.

Das chug Pedal ist das beste Pedal das ich je hatte. Hatte viele Pedale, auch im hochpreisigen Segment, gekauft und wieder verkauft da mich immer etwas im Sound störte. Allerdings ist es wirklich etwas schwierig mit derEQ Einstellung. Es gibt im Netz einige Einstellungsempfehlungen, die ich als Ausgangsbasis genommen habe, hat bestens funktioniert. Ich gehe direkt in den cleanen Amp und habe meinen Sound für zuhause gefunden. Für den Live Einsatz habe ich das Pedal noch nicht getestet. Einzige negative Punkt ist, dass man sich schnell bei der EQ Einstellung verlieren kann und dann schnell mal 1 Stunde vorüber ist ohne das man zum Gitarre spielen gekommen ist.

Preamp+Verzehrrer+NG

Wer möchtet plug-n-chug direkt ins Power-Amp, oder Audio-Interface, ist hier genau richtig.

Genau wie ich ein Fan von Ola bin, aber es ist nicht so einfach CHUG woanders nutzen als für plug-n-chug. Als Preamp, es verzerrt, als Verzerrer es preampt :)

Bei 7-8 Uhr Out-Poti ist es quasi als nur Verzerrer, dann hat mann Verzerrer und zwar mit zusatzliche L/H-Gain Potis! Thumbs up!

Potis sind nicht mit Punkten markiert, sondern nur ausgeschnitten, so dass man kaum erkennen kann, wo sie sich befinden. Auch Potis sind mit Funktionen überladen, so dass man gelegentlich auch noch etwas anderes ändert. Funktionsüberlastung ist jedoch für das Endziel des Pedals verständlich

Der einzige wirkliche Wunsch, den ich hatte, sind die weißen Punkte auf den Potis

Beim Preis für Klang und Funktion ist es genau richtig. Es ist im Wesentlichen ein 3-in-1-CHUG-Maschine